24. März 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Der Anschlag auf einen Konzertsaal nahe Moskau mit mehr als 130 Toten beschäftigt viele Kommentatoren. Die Terroristen von Krasnogorsk bei Moskau haben Russland nach Meinung der VOLKSSTIMME aus Magdeburg an seiner empfindlichsten Stelle getroffen:

23.3.2024: Schriftzug auf ausgebrannter Crocus City Hall bei Moskau am Tag nach dem Anschlag
Schriftzug auf ausgebrannter Crocus City Hall bei Moskau am Tag nach dem Anschlag (Archivbild vom 23.3.2024). (picture alliance / globallookpress.com / Bulkin Sergey)
"Die Attacke lässt schlimme Erinnerungen an frühere Attentate und die Rachefeldzüge darauf wach werden. Obwohl offensichtlich IS-Terroristen am Werk waren, war der Kreml sofort mit einer Komplizenschaft der Ukraine bei der Hand. Kiew wies das empört zurück."
Das STRAUBINGER TAGBLATT spricht von einem Ablenkungsmanöver des russischen Präsidenten:
"Weite Teile des Riesenreiches sind für seine Desinformationspolitik empfänglich. Das Manöver ist jedenfalls reichlich durchsichtig. Putin versucht, der Ukraine die Schuld für den Terroranschlag in die Schuhe zu schieben, um die eigenen Versäumnisse und Fehleinschätzungen damit zu kaschieren."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg bezeichnet es als reichlich früh, um Schuldige zu benennen:
"Auch wenn russische Sicherheitskräfte in rekordverdächtiger Zeit die 'Täter' ausfindig machten und präsentierten. Glaubwürdig ist genau das nicht. Zumal Putin noch vor wenigen Tagen Terrorwarnungen aus Washington in den Wind schlug."
Aus Sicht der AUGSBURGER ALLGEMEINEN bedeuten die Schuldzuweisungen in Richtung Kiew für den Krieg in der Ukraine nichts Gutes:
"Wenn der Kreml bei seiner Linie bleibt, nach der die Regierung in Kiew mindestens Helfer, wenn nicht gar Auftraggeber für das Massaker war, wird Putin im dritten Kriegsjahr sicher keinen Gang zurückschalten. Dass eine neue russische Offensive damit auf einer Lüge gründen würde, ist ihm so gleichgültig wie die Toten von Krasnogorsk."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf die erste Runde der Präsidentschaftswahl in der Slowakei ein:
"Dass der frühere Außenminister Ivan Korcok so deutlich vor Peter Pellegrini liegen würde, dem Kandidaten aus der Regierungskoalition von Ministerpräsident Robert Fico, war so nicht zu erwarten. Für die Stichwahl in zwei Wochen sagt das aber noch wenig. Zu viel sollte man sich von der Entscheidung über das höchste Staatsamt nicht erwarten. Gesetze werden immer noch im Parlament beschlossen, die außenpolitische Richtung wird von der Regierung bestimmt."
Dagegen gibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG zu bedenken:
"Wie bei so vielen Wahlen in westlichen, demokratischen Ländern geht es auch in der Slowakei mit ihren 5,4 Millionen Einwohnern längst nicht mehr nur darum, ob ein Kandidat konservativ oder progressiv denkt, ein bisschen katholischer oder säkularer ist. Es geht um den Erhalt des demokratischen Systems."