Dienstag, 30. April 2024

17. April 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird die Reise von Bundesaußenministerin Baerbock nach Israel.

17.04.2024
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßt die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock. Sie stehen vor Flaggen der EU, Deutschlands und Israel.
Bundesaußenministerin Baerbock kam in Jerusalem mit Israels Ministerpräsident Netanjahu zusammen. (Ilia Yefimovich / dpa / Ilia Yefimovich)
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER meint:
"Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat versucht, sich in Szene zu setzen. Sie flog nach Israel, um die Regierung Netanjahu von einer militärischen Reaktion abzuhalten. Gemeinsam mit dem britischen Außenminister David Cameron wurde sie von Netanjahu auch empfangen. Der hörte die beiden Europäer geduldig an, um ihnen dann zu sagen: Danke für Eure Empfehlungen, aber wir treffen unsere Entscheidungen selbst. Das saß. Das glich einer Ohrfeige."
Das STRAUBINGER TAGBLATT ergänzt:
"Der Berliner Chefdiplomatin sind die Grenzen des deutschen Einflusses vor Augen geführt worden. Baerbock hatte in Jerusalem nichts zu bieten, womit sie Israels Regierung hätte beeindrucken können".
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg notiert:
"Wie hatte noch mal Barack Obama über Putins Russland gespottet? Letzteres sei eine 'Regionalmacht'. Deutschland ist nicht einmal das. Das hat nichts mit Annalena Baerbock zu tun. Aber es steht schon im Widerspruch zur nassforschen Art, die sich nicht nur Baerbock, sondern auch andere Ampel-Koalitionäre im Zuge des Ukrainekrieges angewöhnt haben."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz bewertet den Besuch dagegen positiver:
"Immerhin: Annalena Baerbock hat als erste deutsche Politikerin nach dem Angriff Irans auf Israel mit dem israelischen Regierungschef persönlich gesprochen. Zumindest gibt es noch einen Gesprächsdraht. Aber ob der wirklich belastbar ist, das werden die nächsten Tage zeigen."
Themenwechsel. Zur Razzia gegen eine international agierende Schleuserbande heißt es in der PASSAUER NEUEN PRESSE:
"Da traut man seinen Augen nicht: Während das deutsche Asylsystem an seine Grenzen gerät, bildete sich in Villen und Rechtsanwaltskanzleien eine Art von Migrations-Mafia. Der Fall mag exotisch sein, doch er mahnt erneut dazu, das kranke System endlich zu heilen. Deutschland braucht Migranten, um die eigene Überalterung zu kompensieren. Deutschland braucht keine Millionäre, die sich bei uns einkaufen."
Und die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder fordert Differenzierung:
"Denjenigen, die Menschen in überfüllten Schlauchbooten übers Mittelmeer schicken, muss das Handwerk gelegt werden. Die Schleuser, die bei der Großrazzia verhaftet wurden, betätigten sich nur scheinbar in derselben Liga. Für diese Luxus-Geschleusten müssen keine Sporthallen geräumt und keine Containerdörfer errichtet werden. Dass die Innenministerin diesen Unterschied nicht deutlicher macht, ist mehr als ärgerlich".