
"Cyberangriffe aus Russland sind keine wirkliche Überraschung mehr", konstatiert die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Das macht diese Art der Kriegführung aber nicht besser. Es ist richtig und wichtig, darauf mit der gebotenen Schärfe zu reagieren. Gut also, wenn die Bundesregierung auf verschiedene Weise klarstellt, dass sie sich von solchen Attacken nicht einschüchtern lässt."
"Es bedarf nun angemessener Schritte", schreibt die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz:
"Die Gegner eines freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaates wie Deutschland einer ist, müssen sehen, dass dieser Staat wehrhaft und wach ist. Alles kleinzureden, entstandene Schäden runterzuspielen und vor klaren Antworten und Konsequenzen zurückzuschrecken aus alter Gewohnheit, kann nicht die richtige Strategie sein im Umgang mit Russland."
"Viel mehr als Protest bleibt Berlin nicht", meint hingegen die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG äußert deutliche Kritik an der deutschen Sicherheitspolitik:
"Der Angriff offenbart nicht nur die Skrupellosigkeit der russischen Dienste, sondern auch die beschränkten Reaktionsmöglichkeiten der Bundesrepublik. Im Cyberspace wirkt Deutschland so abschreckend wie Teddy Bear."
Ähnlich sehen es die OM MEDIEN, zu denen unter anderem die OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG gehört:
"Desinformation ist in Russland fast schon eine eigene Kunstform. Deutschland ist dagegen nur unzureichend gewappnet."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg notiert:
"Dass die Behörden die Urheber immerhin klar benennen können, zeigt zwar, dass Deutschland nicht machtlos ist. Denn auch das Zurückverfolgen solcher Angriffe ist komplex. Gleichzeitig macht die Attacke aufs Willy-Brandt-Haus aber deutlich, dass das Land noch immer für seine Laissez-faire-Haltung der vergangenen Jahre bezahlt."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle bemerkt mit Blick auf den Ukraine-Krieg:
"Verwunderlich ist, dass immer noch Teile der SPD glauben, man könne mit den Verantwortlichen dieser Angriffe verhandeln und den Konflikt 'einfrieren'. Dabei liegt es auf der Hand, dass der Krieg in der Ukraine Teil eines Krieges ist, den Russlands Präsident Wladimir Putin gegen den demokratischen Westen insgesamt führen lässt – mit allen verfügbaren Mitteln."
"Wir müssen endlich aufwachen!", fordert der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER:
"Für Politik und Wirtschaft heißt das: Cyberabwehr stärken. Für Bürger und Beschäftigte: Nicht jeden Mail-Anhang öffnen, nicht jeder Horror-Meldung glauben, nicht auf jeden populistischen Marktschreier reinfallen. Und trotzdem nicht das Vertrauen in Mitmenschen, Organisationen und Gesellschaft verlieren."