24. Mai 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat Israel zu einem sofortigen Ende des Militäreinsatzes in Rafah verpflichtet.

Ein pro-palästinensischer Demonstrant steht vor dem IGH in Den Haag und hält zwei Palästina-Flaggen hoch.
Der Internationale Gerichtshof befürchtet, Israels Militäroffensive könne zur „vollständigen oder teilweisen Auslöschung“ der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen führen. (picture alliance / Anadolu / Nikos Oikonomou)
Für die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle ist das ein richtiger Schritt:
"Mehrfach bereits haben die Richter Israel dringend ermahnt, das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza zu verringern. Ein wenig reagiert hat Israel angeblich. Aber behutsamer ist eben nicht behutsam. Eine sichere Umgebung schafft sich das Land durch hunderttausendfaches Leid in seiner Nachbarschaft nicht."
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg erinnert:
"Gemessen am humanitären Völkerrecht können auch Opfer, und ein solches war Israel am 7. Oktober, zu Tätern werden, wenn sie in ihrer legitimen Selbstverteidigung die Schranken des Erlaubten überschreiten. Um nicht mehr und nicht weniger geht es hier."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG erwartet:
"Moralisch und politisch wird dies die Regierung Netanjahu weiter ins Abseits manövrieren und auch in Deutschland zu unangenehmen Fragen führen. Der zum Beispiel, ob man sich mit weiteren Waffenlieferungen an potenziellen Kriegsverbrechen beteiligen will - und an einer humanitären Katastrophe."
Die Berliner TAGESZEITUNG kann die juristischen Entscheidungen nicht nachvollziehen:
"Noch nie ist eine Terrororganisation international so blind aufgewertet worden wie die radikal-islamische Hamas. Sie kann sich darüber freuen, dass der barbarischste Massenmord in der Geschichte Israels innerhalb nur weniger Monate dazu geführt hat, dass die Welt auf ihre Propaganda hereinfällt."
Zum nächsten Thema: Rassistische Gesänge vor einem Nachtklub auf Sylt haben Empörung bis in die Bundespolitik ausgelöst. Die SYLTER RUNDSCHAU aus Westerland findet:
"Die Ankündigung eines 'Hausverbots für diese Nazis' kann nicht über den Eindruck hinwegtrösten, dass Rassismus und Diskriminierung in diesem Moment stillschweigend von Anwesenden akzeptiert worden sind. Und genau das darf nicht sein."
Die BERLINER MORGENPOST begrüßt den öffentlichen Aufschrei:
"Der Fall Sylt kann dazu dienen, auch dem letzten Gutgläubigen die Augen zu öffnen: Nicht nur unzufriedene, frustrierte Deutsche sind anfällig für rechte Parolen. So was kam und kommt auch in vermeintlichen Gewinnermilieus vor – und ist gerade dort besonders gefährlich. Denn: Wer auf Sylt feiert, gehört in der Regel zu jenen, die an den Hebeln sitzen – in den Unternehmen, in den Kanzleien, bei den Lobbyisten."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus überlegt:
"Ob es die unappetitliche Angelegenheit wert ist, vom Bundeskanzler, der Bundesinnenministerin, der Grünen-Chefin, dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein und der CSU verurteilt zu werden, mag jeder für sich selbst beurteilen. Dass es geschieht, dürfte vor allem damit zu tun haben, dass bald in Europa gewählt wird."