28. Mai 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Bei einem Angriff Israels auf ein Flüchtlingslager in Rafah im südlichen Gazastreifen sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) überreicht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Münster den Westfälischen Friedenspreis.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) überreicht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Münster den Westfälischen Friedenspreis. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Jana Rodenbusch)
Dazu schreibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Es ist zu befürchten, dass die toten palästinensischen Zivilisten nicht die letzten gewesen sind. Statt nach dem 'tragischen Fehler' die Strategie zu wechseln, lässt Netanjahu seine Armee in Rafah weiter auch die letzten Kämpfer der Hamas jagen. Er ignoriert damit nicht nur weiter die Warnungen seiner Verbündeten, sondern setzt die Sympathien all jener aufs Spiel, die nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober Israel unterstützten."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG notiert:
"Auch diese Toten hätten sehr einfach vermieden werden können, wenn Israels Regierung auf die Offensive auf Rafah verzichtet hätte."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG merkt an:
"Nach sieben Monaten Krieg blickt die Welt nun erschüttert auf einen verheerten Streifen Land und kann es nicht fassen, dass sogar ein als Schutzgebiet ausgewiesenes Lager von der israelischen Armee attackiert wurde. Und das, nachdem das Weltgericht der Vereinten Nationen in Den Haag gefordert hatte, den Angriff auf Rafah sofort einzustellen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder sieht es so:
"Spanien, Irland und Norwegen wollen durch ihre diplomatische Anerkennung Palästinas nach eigener Beteuerung einem möglichen Friedensprozess mit der Aussicht auf eine Zweistaatenlösung den Weg ebnen. Es ist unübersehbar, dass eine Anerkennung Palästinas zum jetzigen Zeitpunkt wie eine Bestätigung der Terrorstrategie der Hamas wirkt."
Themenwechsel. Frankreichs Präsident Macron hat in Münster den Westfälischen Friedenspreis verliehen bekommen. "Eng umschlungen stehen sie im Festsaal", ist in den WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster zu lesen:
"Arm in Arm spazieren sie zum Mittagessen. Beim Abschied drücken sich 'cher Frank' und der 'liebe Emmanuel'. Viel demonstrativer lässt sich die Botschaft dieses Staatsbesuchs nicht präsentieren: Zwischen Berlin und Paris passt –  allen Unkenrufen zum Trotz – kein Blatt. Steinmeiers Umarmungsoffensive soll die kalte Schulter vergessen machen, die Bundeskanzler Scholz Frankreichs Staatspräsident viel zu oft zeigt."
"Präsident Macron hat es geschafft, während seines Staatsbesuchs in Deutschland Begeisterung für Europa auszulösen", heißt es in der RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz:
"Da schmerzt es umso mehr, wenn nach den vielen schönen Bildern, den zuversichtlichen und ergreifenden Worten doch schnell wieder deutlich wird, dass Bundeskanzler Scholz und Macron oftmals nicht auf einer Linie sind und vorrangig nationale Interessen vertreten."