
Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg hält fest:
"Der Wohnungsmarkt funktioniert in Deutschland nicht mehr. Wenn sich der Markt aus Angebot und Nachfrage nicht mehr allein ausbalanciert, muss der Staat eingreifen. Was das Kabinett jetzt auf den Weg gebracht hat, ist sicherlich ein sinnvoller Baustein: Steuerentlastungen für Unternehmen, die günstige Wohnungen anbieten, sorgen dafür, dass deren Wohnungen dauerhaft günstig sind."
Ähnlich sieht es die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Die Wiederbelebung des 1990 abgeschafften Instruments der Wohngemeinnützigkeit zielt auf erschwingliche Mieten für einkommensschwächere Haushalte ab. Und das ist gut so."
ND.DER TAG wendet ein:
"Die Reform bietet keine Steuererleichterungen für private Vermieter*innen, die immerhin über zwei Drittel der Wohnungen besitzen. Auch die im Koalitionsvertrag vereinbarten Investitionszulagen fehlen."
Auch die BERLINER MORGENPOST erkennt keinen großen Wurf zur Lösung der Wohnungsbaukrise:
"Steuervorteile erhalten nur diejenigen Träger, die Wohnungen unterhalb der marktüblichen Miete anbieten. Dass man von solchen Erträgen – selbst mit etwaigen Steuererleichterungen – Wohnraum modernisieren oder gar neu bauen kann, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit."
"Damit tatsächlich neuer Wohnraum entsteht, muss sich die Gesamtinvestition rechnen", vermerkt ZEIT ONLINE:
"Da können Steuererleichterungen auf die Mieteinnahmen nur ein Anfang sein. Die ganze Regierung sollte nach Wegen suchen, die Bürokratie rund um den Bau zu verschlanken."
Themenwechsel: Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat die Kommunen anlässlich des heutigen Hitzeaktionstags aufgefordert, mehr zum Schutz vor hohen Temperaturen zu tun.
"Was soll das?", fragt die VOLKSSTIMME aus Magdeburg:
"Mit einer Lösung der mangelhaften Versorgung mit niedergelassenen Ärzten – vor allem im ländlichen Raum – könnte Karl Lauterbach sogar in die deutsche Politikgeschichte eingehen. Stattdessen warnt uns der Minister wieder vor der Hitze. Die Vorstellung, dass der denkende Bürger in Kenntnis des Klimawandels ohne Lauterbachs Plan dem Hitzetod entgegenstolpert, ist übergriffig und bevormundend."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER sieht es anders:
"Die Hitze stellt ein Gesundheitsrisiko dar, gegen das die Gesellschaft sich wappnen muss. Gesetze tun not und Sanktionen bei Nichteinhaltung. Auch Brandschutzpläne in öffentlichen Gebäuden fußen schließlich nicht auf Freiwilligkeit. Hitzeopfer sterben leise. Jedes Jahr betrifft es Tausende."