16. Juni 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Vielfach kommentiert wird die internationale Ukraine-Konferenz in der Schweiz.

Die Teilnehmer des Friedensgipfels für die Ukraine versammeln sich für ein Gruppenfoto.
Zwei Tage lang wurde in der Schweiz über die Zukunft der Ukraine diskutiert. 80 Länder einigten sich auf eine Abschlusserklärung. (Moncloa / EUROPA PRESS / dpa / Moncloa)
"Das wichtigste Dokument des Gipfels auf dem Bürgenstock bei Luzern ist ein Foto", bilanziert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Es zeigt Anführer und Abgesandte aus mehr als 90 Staaten, die mehr oder weniger entschlossen an der Seite der Ukraine stehen in ihrem Kampf gegen die Unterwerfung. Die russische Landnahme wird, anders als von der Kreml-Propaganda behauptet, eben nicht nur im Westen verurteilt."
Die OM MEDIEN, zu denen unter anderem die OLDENBURGISCHE VOLKSZEITUNG gehört, sehen es anders:
"13 von 93 Staaten lehnen eine Abschlusserklärung ab, die sich für den Schutz eines ukrainischen Atomkraftwerks, ungehinderte Getreideexporte in die ärmsten Länder der Welt und für die Rückkehr verschleppter Kinder einsetzt – und sogar auf eine Verurteilung Russlands komplett verzichtet. Was für ein armseliges Schauspiel!"
"Es ist keine Überraschung, dass zum Schluss keine einstimmige Erklärung zustande kam", wendet die TAZ ein:
"Die Unterschiede für einen Fahrplan sind international zu groß. Immerhin konnte sich eine große Mehrheit von 80 Staaten auf Einzelaspekte einigen."
"Allerdings müssen die richtigen Parteien am Tisch sitzen und nicht irgendwelche", schreibt das MINDENER TAGEBLATT:
"China als wichtiger Staat hat abgesagt. Und der Aggressor Russland wurde nicht eingeladen. Ohne den Kreml-Diktator am Verhandlungstisch ist solch ein Treffen nichts als Show."
"Kiew weiß, dass noch viel politische Kärrnerarbeit zu leisten ist, bis Gespräche mit Russland überhaupt Sinn ergeben können", erläutert die F.A.Z.:
"Die von der Mehrheit der teilnehmenden Staaten beschlossenen Formeln zu Kriegsgefangenen, einem offenen Seeweg und zur Sicherheit ukrainischer Atomkraftwerke stellen immerhin Punkte dar, über die Gespräche mit Russland möglich erscheinen, um irgendwann einen ersten Schritt hin zu direkten Verhandlungen zu gehen."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle sieht es so:
"Mit der Ukraine-Konferenz ist eine weitere Entwicklung in Gang gesetzt, die hoffentlich verhindern wird, dass Russland seine Maximalziele erreichen kann."
"Bei allen Unklarheiten haben die vergangenen Tage doch international etwas bewegt", findet auch die NORDSEE-ZEITUNG aus Bremerhaven.
Die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg gibt zu bedenken:
"Beim Konferenz-Rummel der vergangenen Woche ist man keinen Schritt vorangekommen, wie der Ukraine-Krieg einmal zu Ende gehen könnte. Daher sollte sich eine nächste Konferenz der Ukraine-Unterstützer unbedingt mit dem konkreten Kriegsziel des Westens beschäftigen. Phrasen wie 'Russland darf nicht gewinnen' sind zu wenig."