27. August 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Das dominierende Thema auf den Kommentarseiten ist erneut die Migrationsdebatte nach dem Attentat von Solingen.

    Kerzen und Blumen stehen in der Innenstadt von Solingen.
    Nach der Messerattacke auf dem Solinger Stadtfest gedachten viele Menschen der Opfer und die Politik debattiert über Konsequenzen aus der Tat. (picture alliance / dpa / Federico Gambarini)
    Der MÜNCHNER MERKUR kann die Stellungnahmen vieler Politiker nicht mehr hören:
    "Die Antwort von Bundeskanzler Scholz auf den Messer-Terror von Solingen erschöpft sich in einem beherzten 'Weiter so'. 'Zornig' sei er, hatte Scholz gesagt, doch folgt daraus kein politisches Handeln. Auch seiner Innenministerin Nancy Faeser war als erste Reaktion auf die islamistische Bluttat nichts Besseres eingefallen, als ihren 'Kampf gegen rechts' zu verstärken und vor 'Hass und Spaltung' zu warnen. Mehr hätte die Bürger interessiert, was die Ministerin außer zu tun gedenkt, um ihre Sicherheit zu verbessern?"
    Auch die VOLKSSTIMME aus Magdeburg verliert die Geduld:
    "Die Zeit für Appelle, die nicht fruchten und Ankündigungen, die nie erfüllt werden, ist in der Migrationspolitik definitiv vorbei. Ehe der Zerrüttungsprozess der Gesellschaft irreparable Ausmaße erreicht, müssen notfalls auch Tabus fallen."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht insbesondere den Bundeskanzler unter Druck:
    "Oppositionsführer Merz hat jetzt Bundeskanzler Scholz ein zentrales Angebot zur Begrenzung der Migration gemacht, mit der Union – und ausdrücklich 'ohne Rücksicht auf FDP und Grüne'. Der Ball liegt jetzt beim Kanzler. Er darf sich nicht verkriechen."
    Die FREIE PRESSE aus Chemnitz zeigt sich vom CDU-Chef beeindruckt:
    "Merz hat eine taktische Meisterleistung vollbracht. Sein Angebot, Union und SPD sollten doch in der Migrationspolitik direkt untereinander Kompromisse schließen, bringt den Kanzler in die Bredouille. Schließt Scholz Grüne und FDP von Entscheidungen aus, dann hat er keine Regierung mehr. Lehnt er das Angebot des CDU-Chefs ab, steht der Kanzler als der Verhinderer da."
    Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder hält den Vorschlag des CDU-Chefs für nicht umsetzbar:
    "Wer suggeriert, Deutschland könnte das Migrationsproblem allein lösen, ist schlicht auf dem falschen nationalen Dampfer."
    Unter dem Titel "Krawall statt Konzept" geht auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hart mit Merz ins Gericht:
    "Hat der Oppositionsführer eine zündende Idee, die in der Migrationspolitik weiterführt? Die Antwort lautet: leider nein."
    Und damit zu Russlands Krieg gegen die Ukraine. Deren Präsident Selenskyj kündigt den Einsatz der vom Westen gelieferten F16-Kampfjets auch über russischem Territorium an.
    Für die FRANKFURTER RUNDSCHAU ist dies...
    "...der Versuch, die eigene Bevölkerung zu motivieren und die Aufmerksamkeit der Verbündeten nicht zu verlieren."
    Ein risikoreiches Unterfangen, meint der KÖLNER STADT-ANZEIGER:
    "So demütigend ein Vergeltungsschlag mit den F-16 tief im russischen Hinterland für Putin wäre - aber jedes Flugzeug, das abgeschossen wird, fehlt der Ukraine zur Befreiung ihres eigenen Territoriums."