Der MÜNCHNER MERKUR stellt fest:
"So kämpferisch wie im Nahkampf mit dem Oppositionsführer hätte die SPD ihren Kanzler gerne öfter gesehen. Doch am wichtigsten: Das Mega-Thema Migration ist endlich da gelandet, wo es hingehört: in der politischen Mitte."
"Olaf Scholz kann Kanzler", meint die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz:
"Aber nur, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht. Der sonst so wortkarge und emotionslose Sozialdemokrat wurde bei den Themen Asyl und Migration laut und deutlich. So würde man sich Scholz häufiger wünschen. Als Führungskraft."
Dagegen findet die STUTTGARTER ZEITUNG:
"Ein Kanzler sollte bessere Möglichkeiten haben, in die Offensive zu kommen, als den Oppositionschef anzugreifen. Sonst ist er schwer in der Defensive. Für das Land wäre eine Einigung in der Migrationsdebatte gut gewesen."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG bewertet den Auftritt des CDU-Vorsitzenden:
"Merz‘ Rede in der Generaldebatte, die er überraschenderweise nach dem Bundeskanzler hielt, um auf ihn antworten zu können, war zwar sachlicher und vorsichtiger im Ton als sonst. Doch nicht eine Bundestagsrede wird das öffentliche Bild von Merz prägen, sondern seine Taten und seine Tonalität an allen anderen Tagen des Jahres."
Thema in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist das TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump vor den US-Präsidentschaftswahlen:
"Harris gab sich als gemäßigte Demokratin, die etwa selbst Waffen besitzt; sie setzte auf einen Generationenwechsel und Mobilisierungsthemen ihrer Partei wie die Abtreibung. Trump dagegen tritt weiter als Amerikas Untergangsprophet auf und bleibt beim republikanischen Hauptthema: der Einwanderung."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG findet, Harris habe
"unter Beweis gestellt, dass sie einen politischen Berserker und notorischen Lügner wie Trump zu nehmen weiß. Sie erwies sich als gut beraten und gut vorbereitet. Die Strategie, ihren Gegner bei seinem Ego zu packen, ist wiederholt aufgegangen."
Trump-Fans habe die 59-Jährige gleichwohl nicht in ihr Lager geholt, vermutet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Neun von zehn Wählern wissen seit Langem, wen sie unterstützen werden. Für den Ausgang der Wahl dürfte neben den wenigen verbleibenden Unentschlossenen entscheidend sein, wer die eigene Anhängerschaft stärker motiviert, in die Stimmlokale zu gehen."
Das HANDELSBLATT gibt zu bedenken:
"Trumps Stärke war es schon immer, das Wutpotenzial der Bevölkerung für sich zu nutzen, deshalb sollte man Harris’ gute Performance mit Vorsicht betrachten."