
"Ein generelles Messerverbot im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen, auf Volksfesten und anderen Großveranstaltungen ist sicher sinnvoll. Warum ein dreifacher Mord eines einzelnen die Streichung von Leistungen für alle Menschen nach sich ziehen muss, für deren Asylverfahren ein anderer Staat zuständig ist, erschließt sich weniger. Die Vermischung passt leider ins Bild. Denn die demokratischen Parteien sehen sich zwar aus gutem Grund verpflichtet, Sicherheit für die Bürger herzustellen. Dabei spielen parteipolitische Motive aber stets mit."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg beobachtet ein Zaudern der Bundesregierung bei harten Maßnahmen gegen die illegale Migration:
"Nicht wenige haben den Eindruck, dass sich die Ampel hinter EU-Regeln und Gerichtsurteilen versteckt. Doch alle wissen – bis hinauf zum Kanzler –, dass dieses Asylsystem kaputt ist. Aber wenn eine Krise eskaliert, müssen Politiker sofort handeln."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin hält die Maßnahmen dagegen für sehr weitgehend:
"Wenn Applaus von Identitären und Ultranationalisten kommt, sollte klar sein: Deutschland ist gefährlich weit rechts abgebogen. Dass verübte und vereitelte islamistische Anschläge Ängste und ein Bedürfnis nach mehr Sicherheit hervorrufen, ist verständlich. Genauso muss die Politik in der Migrationsfrage die Probleme von Kommunen ernst nehmen, denen Länder und Bezirke immer mehr Geflüchtete schicken, aber kein Geld, um ihnen eine würdige Unterbringung zu bieten und Personal für Sprachkurse, Sozialarbeit und Kinderbetreuung aufzustocken."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz greift den Einsturz der Carolabrücke in Dresden auf:
"Noch während die Trümmer in der Elbe liegen, hat sich eine Debatte um den Zustand von Brücken, Straßen und vielem mehr in Deutschland entwickelt. Wirtschaftswissenschaftler warnen seit Jahren vor dem Investitionsstau in Deutschland. Was ebenfalls im Elbwasser liegt, ist das Bild von Deutschland als einem Land, in dem die Dinge funktionieren. Insbesondere an den politischen Rändern gibt es Menschen, die ihre Lust an Untergangserzählungen über Deutschland pflegen. Auch deshalb sollte die Politik mehr in die Infrastruktur investieren."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG warnt, der Brückeneinsturz sollte
"nicht zu einer neuen Auflage der Jammer-Arie instrumentalisiert werden, wie schlecht es um das Land insgesamt steht. Vielmehr kann der Vorfall als Start für buchstäblich konstruktives Handeln beim Thema Erneuerung der Infrastruktur ermutigen."