Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt:
"Die Geduld der Bürger ist erschöpft, Angst und Zorn nehmen zu. Jedes weitere Verbrechen eines Flüchtlings treibt der AfD und dem BSW mehr Wähler in die Arme."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder hält fest:
"Der Staat muss hart gegen die Gefährder vorgehen. Wir dürfen aber nicht darauf verzichten, unser Leben zu leben und so dem Terror zu trotzen."
"Die Ampel wird das Asyl-Thema nicht los", urteilt der MÜNCHNER MERKUR.
Die LANDSHUTER ZEITUNG fordert mit Blick auf die Debatte über die Rechtmäßigkeit von Zurückweisungen an den Grenzen:
"Solange es nicht sicher ist, ob diese tatsächlich verfassungs- und europarechtlich unzulässig sind, solange das nur eine Befürchtung ist, ist dieser Aspekt nur einer von vielen weiteren in der Waagschale. Das letzte Wort hat Luxemburg. Bis dahin gilt es, den rechtlichen Rahmen so weit wie nötig auszuschöpfen."
Die Zeitung ND.DER TAG sieht es ganz anders und kritisiert: "Politiker, die sich in Proteste gegen die AfD einreihten, betreiben jetzt deren Geschäft. In der Hoffnung auf ein paar Umfragepunkte werden Migranten und Asylbewerber bedenkenlos in Sippenhaft genommen."
"Das politische Klima in Deutschland ist vergiftet wie lange nicht", bedauert die STUTTGARTER ZEITUNG:
"Die Sehnsucht nach dem Gestern frisst die Zukunft auf. Und die demokratische Politik in ihrer Breite ergibt sich diesem Trend. Deutschland braucht Einwanderung, will es seinen Wohlstand halten."
Themenwechsel. Erstmals seit mehr als 20 Jahren sind wieder Schiffe der deutschen Marine durch die Straße von Taiwan gefahren, die von China als Hoheitsgebiet betrachtet wird.
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, notiert:
"Während Peking schäumt, gibt sich Berlin äußerlich cool. Zu Recht. Die Durchfahrt der beiden Kriegsschiffe ist ein Signal für freie Seefahrt, wie sie seit Jahrhunderten besteht. Deutschland gibt zu verstehen: Wir sind nicht erpressbar. Und beweist vor allem Rückgrat gegenüber den Partnern in der Region."
Ähnlich sieht es die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Vor drei Jahren hatte die Fregatte 'Bayern' noch einen Bogen gemacht um die Meerenge. Es war eine unnötige Rücksichtnahme auf China, die damals schon falsch war und viele Partner zu Recht irritiert hat. Die Ignoranz gegenüber den imperialistischen Bestrebungen Wladimir Putins darf sich mit Blick auf China nicht wiederholen, auch wenn Deutschlands politische Interessen in Widerspruch geraten mit den Geschäftsinteressen mancher Dax-Konzerne."