13. Oktober 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen ziehen eine Bilanz des CSU-Parteitags in Augsburg, bei dem auch der CDU-Vorsitzende Merz gesprochen hat.

Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender, bekommt auf dem CSU-Parteitag von Markus Söder (r), Vorsitzender der CSU, auf der Bühne ein Paddel mit dem Logo der beiden Parteien überreicht.
CDU-Chef Merz und der CSU-Vorsitzende Söder zum Abschluss des Parteitags der CSU in Augsburg (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU schreibt:
"Söder hat Merz vergleichsweise kampflos die Kanzlerkandidatur überlassen und ihm wortreich seine Unterstützung versichert. Zu 100 Prozent könnten sich Merz und die CDU im Wahlkampf auf ihn verlassen, beteuerte Söder auf dem Parteitag, wieder und wieder. Allerdings muss man bei der Loyalität wohl eine Einschränkung machen: Das Kommando haben will Söder bei der ganzen Angelegenheit schon. So hat er nun vorgegeben, wie die Wahlkampagne der Union aussehen soll: Die Grünen sind der Hauptgegner, die Migrationspolitik soll das Schwerpunktthema werden."
Aus Sicht der RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz zeigt sich echte Geschlossenheit erst, wenn es heikel wird:
"Und in diese Phase wird auch die Union rutschen. Dann kommt es vor allem auf einen an – auf CSU-Chef Söder. Seine Zuneigung zu Merz könnte schnell erkalten, wenn der Kanzlerkandidat ins Straucheln gerät und die Töpfe der Macht auch für die CSU wieder etwas in die Ferne rücken."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN resümieren:
"Söder schiebt seine CSU wieder deutlich nach rechts; Merz dagegen sucht die bürgerliche Mitte. Auch wenn Söder beteuert, er stehe hinter Merz - die Konfliktlinien für die nächsten Monate sind erkennbar. Der unionsinterne Kampf um die bundespolitische Deutungshoheit hat begonnen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht näher auf die Rede von Merz ein:
"Dass der CDU-Vorsitzende auf dem Parteitag kein detailliertes Programm zur Steuer-, Energie-, Gesundheits- und Sonstnoch-Politik präsentiert hat, ist ein wohlfeiler Vorwurf. Man weiß noch nicht, was die CDU im Detail will. Wenn Merz nicht nur einen CSU-Parteitag, sondern auch die Arbeitnehmer – und die Wähler insgesamt – überzeugen will, wird er das dringend ändern müssen."
Das Strategiepapier der SPD ist Thema in der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG aus dem brandenburgischen Frankfurt:
"Für die Rentensicherheit will die SPD weiterhin kämpfen, aber die Pflege wird nicht einmal erwähnt. Auch nicht die steigenden Krankenkassenbeiträge. Am mangelnden Platz in dem Sechs-Seiten-Papier kann es nicht gelegen haben. Wenn es um die Förderung der E-Mobilität geht, wird es sehr detailliert. Und wenn die marode Infrastruktur beklagt wird, fragt man sich, wer eigentlich in diesem Land seit 1998 mit nur einer Unterbrechung regiert."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN meint, die Genossen setzten alles auf die Erneuerung des Wirtschaftsprofils:
"Die Probleme lösen will die SPD mit viel Geld – ob für die Einkommenssteuerreform oder eine E-Auto-Prämie. Wie das finanziert werden soll, außer durch eine Lockerung der Schuldenbremse, lässt die Partei unbeantwortet. Zu einer seriösen Wirtschaftspolitik gehört das jedoch dazu."