
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) findet, mit der Tötung zeige der Iran, dass er
"nicht nur gewillt ist, innenpolitisch Angst und Schrecken zu verbreiten – sondern auch die erst kürzlich verkündete Annäherung an den Westen zu riskieren. Weder die vorsichtige Politik gegenüber Teheran noch die härtere Gangart unter Baerbock hat sich jedenfalls für die deutsch-iranischen Beziehungen ausgezahlt."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin sieht keine Basis für konstruktive Gespräche mit dem Mullah-Regime. Deshalb brauche es von der Bundesregierung jetzt
"eine unmissverständliche Ansage. Die diplomatischen Beziehungen müssen eingefroren, am besten sogar demonstrativ abgebrochen werden. Wirtschaftsgeschäfte mit der Machtclique sollten sofort enden."
Auch die STUTTGARTER NACHRICHTEN verlangen eine konsequente Reaktion:
"Es muss einiges passieren. Deutschland muss den Handel mit dem Iran weiter einschränken. Auf EU-Ebene müssen weitere Sanktionen geprüft werden. Vor allem aber müsste man nach Möglichkeiten suchen, die Zivilgesellschaft im Iran zu stärken."
Aus Sicht der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG bleiben der Bundesregierung nicht viele Optionen:
"Militärische Reaktionen sind ausgeschlossen. Das Atomabkommen, lange ein Hebel für politische Verhandlungen, liegt seit der Kündigung durch Donald Trump faktisch auf Eis. Blieben noch schärfere Wirtschaftssanktionen, doch das bereits lächerlich kleine Handelsvolumen beider Länder umfasst gerade mal knapp über eine Milliarde Euro."
Die TAZ geht ein auf das israelische Arbeitsverbot für das UNO-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge:
"In drei Monaten soll das Gesetz in Kraft treten. Bis dahin will Israel eine Alternative zum UNRWA schaffen. Das ist illusorisch. Stattdessen drohen vor allem die Menschen in Gaza sich selbst überlassen zu bleiben: schutzlos den Bomben ausgeliefert, ohne Nahrung und Zelte, Gesundheitsdienste und Bildungsangebote."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gibt zu bedenken:
"Was es bedeuten würde, wenn die UNRWA nicht mehr in Israel arbeiten darf und alle israelischen Behörden einer Art von Kontaktsperre zu der UNO-Organisation unterliegen, muss nicht erklärt werden. Es wäre das Ende von allem, was ein halbwegs menschenwürdiges Leben für die Bewohner der besetzten Gebiete ermöglicht."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus stellt fest:
"Deutschland hat im Sommer die Unterstützung von UNRWA wieder aufgenommen. Jetzt zeigt sich der deutsche Botschafter über das Verbot und seine Folgen besorgt. Das reicht nicht. Wenn ein Verbrechen geschieht, muss es so genannt werden. Auch, wenn es von einem Freund begangen wird."