01. November 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungskommentare beschäftigen sich unter anderem mit einem Grundsatzpapier von Bundesfinanzminister Christian Lindner, das nach dessen Aussage durch eine "Indiskretion" öffentlich wurde.

Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner gibt eine Pressekonferenz und gestikuliert.
Thema in den Kommentaren ist u.a. Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen und FDP-Parteivorsitzender (Archivbild). (Kay Nietfeld/dpa)
Der FDP-Vorsitzende habe den Koalitionspartnern von SPD und Grünen einen Scheidungsbrief überreicht, urteilt das HANDELSBLATT:
"Ein 18-seitiges Papier, überschrieben mit dem Titel 'Wirtschaftswende Deutschland – Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit'. Das Dokument ist gespickt mit Forderungen, die den Restkonsens der Ampel aufkündigen. Lindner hat schon einmal eine Koalition platzen lassen."
Die TAGESZEITUNG meint, Lindners Konzeptpapier sei gleichzeitig
"eine Kampfansage an SPD und Grüne. Stopp des Tariftreuegesetzes, sofortige Abschaffung des Soli und Streichung des gerade beschlossenen Förderprogramms Klimaschutzverträge. Es liest sich als wähne sich Linder bereits in der Opposition."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG fragt:
"Ist eine Regierung, die selbst zum Grund für die Instabilität eines Landes wird, noch richtig am Platz? Die vergangene Woche lieferte in dieser Hinsicht eine Antwort. Parallel stattfindende Wirtschaftsgipfel beim Kanzler und der FDP-Fraktion schürten weitere Unsicherheit."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) stellt fest:
"Rund die Hälfte der Deutschen will Neuwahlen. Die jüngsten Umfragen bestätigen das. Allerdings erscheinen angesichts des Höhenflugs der CDU/CSU-Opposition und der eigenen Umfrageschwäche die Aussichten für SPD, Grüne und FDP nicht gerade rosig."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf ist sich sicher:
"Den Zeitpunkt für einen glaubhaften Ausstieg haben der FDP-Chef und seine Partei längst verpasst. Das Land vor weiterem Ampel-Chaos bewahren zu wollen, oder aber eine solide Haushaltsführung verteidigen zu müssen, selbst die persönliche Zerrüttung der führenden Protagonisten - diese möglichen Erklärungen hätten auch schon vor Wochen gegolten."
Themenwechsel. Anlässlich der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl analysiert die FRANKFURTER RUNDSCHAU die beiden Kandidaten:
"Donald Trump ist in den vergangenen Wochen mehr denn je mit Drohungen aufgefallen, die nach Faschismus klingen. Kamala Harris‘ Konturen sind im Wahlkampf enttäuschend unscharf geblieben. Außenpolitisch wird sie eher auf Kontinuität setzen – transatlantisch, pro Ukraine, pro Israel, ökonomisch vor allem im Wettbewerb mit dem Rivalen China."
Die BERLINER MORGENPOST beobachtet:
"Harris schafft es nicht, zwei wichtige Stammwählergruppen ihrer Partei voll zu mobilisieren: Schwarze und Latinos. Vor allem schwarze Männer gehen Harris von der Fahne. Angesichts der völkisch aufgeladenen Sprache Trumps ist das überraschend."