26. November 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Erste Kommentare gibt es bereits zur vereinbarten Waffenruhe im Libanon, auch wenn das Abkommen erst nach Redaktionsschluss der Zeitungen offiziell wurde.

Anwohner stehen in der Nähe von Autos, die nach dem israelischen Luftangriff in Dahieh, einem südlichen Vorort von Beirut, Libanon, zerstört wurden.
Noch kurz vor Verkündung der Waffenruhe griff die israelische Armee Ziele Libanon an. (Hussein Malla/AP/dpa)
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU schreibt:
"Eine Waffenruhe für den Libanon ist ein Anfang. Denn wenn sich die Hisbollah und die israelische Armee aus dem Süden des Landes zurückziehen und die libanesische Armee dort neu stationiert wird, könnten die umkämpfte Region und der Norden Israels zur Ruhe kommen. Doch bleiben Zweifel, da ähnliche Ziele bereits nach dem letzten Krieg im Jahr 2006 in einer UNO-Resolution vereinbart worden waren, aber nie umgesetzt wurden."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht für Israel keine Alternative für die Waffenruhe:
"Gänzlich vernichten kann Israel die Schiitenmiliz nicht, dafür ist sie viel zu tief in der libanesischen Gesellschaft verankert. Viel wichtiger als der Text eines Abkommens ist für Israel ohnehin eine amerikanische Zusicherung, selbst militärisch eingreifen zu dürfen, wenn es libanesische Armee und internationale Gemeinschaft wieder nicht schaffen, die Hisbollah in die Schranken zu weisen. Und eine langfristige Lösung? Die wäre nur in Teheran möglich."
Die HESSISCHE NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE aus Kassel beschäftigt sich mit den Memoiren von Alt-Kanzlerin Merkel:
"Merkels Selbstreflexion lässt sich wie folgt grob zusammenfassen: Unter den gegebenen Umständen habe ich während meiner 16-jährigen Kanzlerschaft alles richtig gemacht. Andererseits liefert sie vor allem in ihren Betrachtungen zur Außenpolitik manch nachvollziehbare Erklärung dafür, warum sie so und nicht alternativ handelte. Und innenpolitisch war die Anpassung der CDU an gesellschaftliche Veränderungen aus ihrer Sicht ebenfalls alternativlos."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) bemerkt:
"Das ungeheuer große öffentliche Echo auf das über 700 Seiten starke Buch zeigt vor allem, wie groß nach nur drei Jahren Ampel-Chaos die Sehnsucht nach der guten alten Merkel-Zeit ist. Merkel trägt einen guten Teil der politischen Verantwortung an den heutigen Zuständen. Doch das ist natürlich nicht Gegenstand einer Autobiografie. Merkel zeichnet ihr Bild von sich, von ihrer Zeit, von ihrer Kanzlerschaft, um ihr Bild für die Nachwelt mitzuprägen. Da kommen Fehler und Irrtümer nicht vor."
Und der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER findet:
"Es wirkt glaubwürdig, wenn Merkel versichert, in der damaligen Situation nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben. Heute ärgert man sich über die Naivität gegenüber Russland, früher glaubte man an 'Wandel durch Handel'. Man kann Merkel falsche Entscheidungen vorhalten. Doch einen anständigen Charakter und gute Absichten muss man ihr zugestehen."