
"Damaskus ist befreit, der Diktator ist geflohen",
schreibt das Portal T-ONLINE.
"Die Terrorherrschaft der Familie Assad ist zu Ende. Das ist eine großartige Nachricht für Millionen Menschen in Syrien, in den Flüchtlingslagern Jordaniens, des Libanon, der Türkei, in der europäischen Diaspora."
"Staunend blickt die Welt nach Syrien",
ist in der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG zu lesen.
"Wie konnte eine so grimmige Diktatur binnen weniger Tage so jämmerlich kollabieren?"
Aus Sicht der TAGESZEITUNG - der TAZ - lässt sich die Bedeutung des Geschehens nur schwer in Worte fassen.
"Das volle Ausmaß der gigantischen Unterdrückungs- undVernichtungsmaschinerie, gerichtet gegen die eigene Bevölkerung, offenbart sich mit der Öffnung der Gefängnisse, für viele Syrer das emotionalste Ereignis der Befreiung."
"Mit dem Machtwechsel in Damaskus verwandelt sich Syrien nicht schlagartig in eine Demokratie",
gibt DER SPIEGEL zu bedenken und schaut auf die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham, kurz HTS. Diese habe vor kurzem noch den Dschihad beschworen.
"Ihr Anführer, Mohammed al-Dschulani, kämpfte einst für al-Qaida. Die Gruppe wird beweisen müssen, ob sie ihr Versprechen der vergangenen Tage auf Mäßigung, Dialog und Inklusion ernst meint."
ZEIT ONLINE greift den Gedanken auf.
"Die Islamisten sagen derzeit lauter richtige Dinge, versprechen den Schutz der Minderheiten: von Christen, Drusen, Kurden – aber auch der systemverbundenen Alawiten? Ob sie wirklich gelernt haben, dass der Dschihadismus ein Irrweg ist, wie sie sagen, wird sich zeigen."
Nun nach Deutschland und zur AfD. Der Parteivorstand hat Alice Weidel als Kanzlerkandidatin nominiert. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bemerkt:
"Keine andere Partei von Gewicht will mit dieser AfD zusammenarbeiten, und es gibt auch keine Aussichten, dass sich das ändert. In dieser Lage ist Alice Weidel als Kanzlerkandidatin für die Partei eine nützliche Besetzung. Eine Bildungsbürgerin aus dem Westen, weiblich, vergleichsweise jung und rhetorisch scharf. Damit, so hoffen sie in der Partei, könnte man noch Wähler von den anderen Parteien zur AfD herüberziehen."
Die F.A.Z. findet, Weidel arbeite tatkräftig daran mit, dass der Politikverdruss in Deutschland weiter wachse - und zwar...
"... indem sie düstere Bilder vom Zustand Deutschlands, dessen Politikern und Institutionen zeichnet. Das Kalkül dahinter: Je mehr Menschen glauben, dass das Land am Abgrund stehe, desto bessere Chancen hat die AfD, mit ihren Erlösungsversprechen durchzudringen."