09. Januar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

In den Kommentaren geht es zunächst um das Wirtschaftsprogramm, das die CDU heute beschließen will.

CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz blickt in die Kamera.
Friedrich Merz stellt die Wirtschaftspolitik in den Mittelpunkt des Wahlkampfs. (IMAGO / dts)
"Die Union wird jetzt unterscheidbar",
lobt die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz.
"Der Kurs ist durchaus ein deutlich anderer als etwa der der SPD und der von Robert Habeck. Darum geht es. Die 'Agenda 2030' untermauert den angestrebten Politikwechsel. Bleibt die Frage, mit wem die Union zum Beispiel die Abschaffung des Bürgergeldes umsetzen will; da bliebe eigentlich nur die schwächelnde FDP."
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG schreibt:
"Vieles, was die Union in ihrem Papier fordert, dürfte nicht nur die Wirtschaft in Verzückung versetzen: Wer hört es nicht gerne, dass er deutlich weniger Einkommenssteuer zahlen und dass Strom günstiger werden soll? Und profitieren nicht alle davon, wenn die Konjunktur wieder anspringt? Die Sache hat bloß einen Haken: Beim Thema Finanzierung klafft im CDU-Konzept eine Lücke."
Das kritisiert auch die BERLINER MORGENPOST:
"Das Papier liest sich wie ein Wünsch-dir-was-Programm. Technologieführerschaft bei Künstlicher Intelligenz, bessere Kitas und Schulen, eine starke Bundeswehr – und das alles finanziert aus dem Wachstum, quasi selbst gemacht. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es wahrscheinlich auch. Reformen, die Wähler vergraulen könnten, etwa bei der Rente, finden sich im Programm nicht."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus geht auf die Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Trump zu einem Anschluss Grönlands an die Vereinigten Staaten ein:
"Man könnte die Gedankenspiele Trumps als Unsinn abtun. Aber es ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine eben nicht egal, wenn man aus Eigennutz ein anderes Land – noch dazu einen Verbündeten – mit militärischer Gewalt bedroht. Schon gar nicht, wenn man das Führungsland des Westens ist."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG hat Verständnis dafür, dass Bundeskanzler Scholz die Äußerungen zurückgewiesen hat:
"Was macht man, wenn der angehende US-Präsident Anspruch auf den Panamakanal und Grönland erhebt? Ignorieren, weil das absurd ist? Den qua Amt bald wieder mächtigsten Menschen der Welt nicht ernst nehmen? Nein, vornehme Zurückhaltung gegenüber einem Mann im Weißen Haus, der mit Großmachtstreben und Großmaultum international gezielt für Unruhe sorgt und währenddessen die Demokratie in den USA niedermacht, ist unangebracht."
Und in den NÜRNBERGER NACHRICHTEN ist zu lesen:
"Aus Trumps erster Amtszeit wissen wir: Er pokert, droht, stapelt hoch, lügt. Ob er seinen Worten dann aber auch Taten folgen lässt? Oft war das, zum Glück, nicht so. Daher gilt: erst mal durchschnaufen, wenn er loslegt. Sich nicht provozieren lassen. Das bedeutet leider keineswegs, dass er nicht ernst zu nehmen ist. Denn Trump kann die Welt aus den Angeln heben."