10. Februar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Zum TV-Duell der Kanzlerkandidaten von Union und SPD schreibt das HANDELSBLATT: "Warum Merz und Scholz nicht von sich aus über Bildung, Innovation, Künstliche Intelligenz und Forschung sprachen, bleibt ein Rätsel. Ein Kanzler sollte eine Vision für das Land entwickeln und die geopolitischen Entwicklungen in den Blick nehmen."

Dass nur Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dessen Gegenkandidat Friedrich Merz von der Union in diesem TV-Duell debatiereten, wurde im Vorfeld stark diskutiert.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), steht neben Friedrich Merz, Unions Kanzlerkandidat und CDU Bundesvorsitzender, vor dem TV-Duell von ARD und ZDF an ihren Redepulten (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
Auch der TAGESSPIEGEL aus Berlin übt Kritik: "Inhaltlich ließ dieses Duell Vieles vermissen. Scholz und Merz tauschten ihre bekannten Positionen aus. Für noch Unentschlossene, die den Wahlkampf bisher kaum verfolgt haben, war das eine gute Zusammenfassung. Für alle anderen bot der Abend kaum Neues. Das muss sich ändern."
Ähnlich argumentiert der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER: "Interessant ist, was nicht gesagt wurde: Wie es Kita und Schule zukunftsfit, Kranken- und Rentenkasse altersfest kriegen soll. Um den Wohlstand zu bewahren, muss Deutschland sich verändern. Dafür fehlen Union und SPD überzeugende Konzepte."
Die Zeitung DIE WELT notiert: "Es ist eher nicht zu erwarten, dass just dieses TV-Duell viel an den Umfragen verändern wird, aber immerhin ist nun einmal mehr klar, welche Positionen sich hier gegenüberstehen. Eindämmung der illegalen Migration, Fastenkur für den fetten Sozialstaat, keine Steuererhöhungen – das wäre dann Team Merz. Wer allerdings Spitzenverdiener höher besteuert sehen will, kein Problem mit weiteren Schulden hat und gegen Gendersternchen immun ist, wäre wohl bei Scholz besser aufgehoben."
T-ONLINE spricht von einem "guten Abend für die Debattenkultur in dieser Demokratie"
Und auch die FRANKFURTER RUNDSCHAU lobt die Auseinandersetzung der beiden Kandidaten. "Man kann hart diskutieren, ohne sich gegenseitig herabzuwürdigen. Die Bundesrepublik ist weit von einem Populismus-Wahlkampf US-amerikanischer Art entfernt."
Mit dem Aktionsgipfel zur Künstlichen Intelligenz in Paris befassen sich die STUTTGARTER NACHRICHTEN:
"Die EU und ihre Mitglieder müssen versuchen, mit den USA und China Schritt zu halten, ohne die KI-Regulierung aus den Augen zu verlieren. Um dafür praktikable Regelungen zu finden, braucht es eine Menge natürliche Intelligenz."
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN attestieren Deutschland und seinen europäischen Nachbarn eine latente Innovationsskepsis: "Während die USA entwickeln und investieren, China klaut und kopiert – hat sich Europa erst einmal ein Gesetz gegeben. Der AI Act gilt auch in Deutschland seit 1. Februar. Er beinhaltet Gutes, etwa, dass Mitarbeiter, die mit KI-Technik arbeiten, fortgebildet werden müssen. Doch Europa droht erneut den Anschluss zu verlieren."