
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG notiert:
"Man mag nicht an Zufall glauben, dass sich wenige Tage vor der Bundestagswahl ein zweites Mal ein Attentat ereignet und der Täter ein Asylbewerber ist. Die deutsche Politik sollte sich gut überlegen, wie lange sie das Risiko noch aushalten kann. Humanitäre Verpflichtungen stoßen an ihre Grenzen, wenn ihre Protagonisten zum Opfer ihrer selbst werden."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG führt aus:
"Wieder ist es offenbar ein junger Mann aus Afghanistan gewesen, der diesmal mit einem Auto in eine Menschenmenge raste. Wieder ein Mann, der wohl eigentlich keinen Anspruch auf Asyl in Deutschland hatte. Der mutmaßliche Anschlag stellt die Toleranz dieser Gesellschaft, Komplexitäten auszuhalten, erneut auf eine harte Probe."
Im HANDELSBLATT ist zu lesen:
"Die Vorfälle in München haben einmal mehr den Eindruck erweckt, dass der Staat nicht so handlungsfähig ist, wie er sein sollte. Insofern war es richtig, dass Friedrich Merz und die Union nach dem Amoklauf in Aschaffenburg das Thema Migration wieder auf die Tagesordnung des Bundestags gesetzt haben. Aber der Zeitpunkt war falsch. Kurz vor der Wahl ist die Debatte zum Wahlkampftheater verkommen."
Die STUTTGARTER ZEITUNG kommentiert das Telefonat zwischen US-Päsident Trump und Russlands Staatchef Putin, bei dem sie sich auf baldige Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs verständigt haben:
"Es markiert das endgültige Ende jener multilateralen Ordnung, die dem Westen über Jahrzehnte Sicherheit und Wohlstand gebracht hat. Ein Mann, der die Demokratie verachtet, redet mit einem Kriegsverbrecher über eine neue Friedensordnung auf dem europäischen Kontinent – eine für Europa erschreckende Entwicklung."
Für einen möglichen Waffenstillstand werden die USA und Russland voraussichtlich allein die Bedingungen vereinbaren – weitgehend ohne die Europäer, heißt es in der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder:
"An einer Truppe zur Absicherung des Friedens wollen die USA sich wohl nicht beteiligen und überlassen das den Europäern, die dafür weder personell noch technisch ausgerüstet sind."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg wirft ein:
"Die Herrscher Russlands und der USA haben genug vom Ukraine-Krieg. Deshalb werden sie ihn nun beenden, mit den überfallenen Ukrainern am Katzentisch und den Europäern als Zuschauer. Die deutsche Außenministerin mahnt noch ukrainische Souveränität an. Es wird sich aber niemand nach Frau Baerbock richten."