17. Februar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen kommentieren das von dem französischen Präsidenten Macron anberaumte Treffen zur Ukraine.

Französische Flaggen an der Fassade des Elysee-Palastes im Abendlicht.
Der französische Präsident Macron hat zu einem Krisentreffen zur Ukraine in den Elysee-Palast eingeladen. (picture alliance / Hans Lucas / Xose Bouzas)
Der MÜNCHNER MERKUR stellt unter Verweis auf die Sicherheitskonferenz in der bayerischen Landeshauptstadt fest:
"So laut war der Schuss von München, dass nicht mal die schläfrigen Europäer ihn diesmal mehr überhören konnten. Das von Frankreichs Präsident Macron hastig anberaumte Pariser Krisentreffen der wichtigsten Akteure des alten Kontinents markiert eine Zeitenwende in der Sicherheitspolitik: Trumps Amerika kümmert sich ab sofort um China, Europa muss selbst zusehen, wie es seine Sicherheit vor Putins Russland organisiert. Europas jahrzehntelang verschleppte Verteidigungsunion kommt nun als Sturzgeburt."
Die Zeitung MAIN-ECHO aus Aschaffenburg notiert:
"Es führt kein Weg daran vorbei, aber Europa muss jetzt ganz rasch erwachsen werden. Die Militärausgaben müssen in wenigen Jahren auf 3,5 Prozent des Inlandsprodukts steigen. Die europäischen Staaten müssen sich rasch auf eine gemeinsame Verteidigungspolitik verständigen – am besten in einer eigenen Verteidigungsgemeinschaft."
Nach Ansicht der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG steht Europa gar nicht so schlecht da:
"Friedenstruppe, Sicherheitsgarantien, Wiederaufbauhilfe – die Liste ist also lang, warum die USA für einen Friedensdeal insgeheim auf Europa angewiesen sind. Das ist eine Chance für die Europäer, sich nicht mit einer Nebenrolle abspeisen zu lassen. Sie haben zu Recht mehr zu sagen und müssen ihre eigenen Interessen bei der Gestaltung einer stabilen europäischen Sicherheitsarchitektur durchsetzen."
Und die Berliner TAGESZEITUNG schreibt:
"Westeuropa sieht sich damit konfrontiert, plötzlich als einzige Region die alten Ideen von Demokratie, Toleranz, Minderheitenschutz, Menschenwürde und individueller Freiheit zu vertreten, auf deren Verteidigung allerdings – die über so viele Jahrzehnte zumindest nicht militärisch notwendig erschien – überhaupt nicht vorbereitet zu sein. Das erkennt Trump – und lacht sich eins."
Themenwechsel. Hören Sie nun noch Kommentare zum sogenannten "Quadrell" der Kanzlerkandidaten beim Sender RTL. So heißt es in der BADISCHEN ZEITUNG aus Freiburg:
"Friedrich Merz war bemüht, SPD und Grünen ungeachtet aller Unterschiede versteckte Koalitionsavancen zu unterbreiten. Am Ende war der Grüne Robert Habeck – wieder einmal – Sieger der Herzen und Olaf Scholz Meister der gespielten Lässigkeit. Für eine Trendwende kurz vor knapp dürfte das wohl nicht reichen."
Ernüchtert schreibt die NÜRNBERGER ZEITUNG:
"Eine der wenigen traurigen Gemeinsamkeiten der vier Kanzlerkandidaten: Überzeugende Lösungen zu den Mega-Problemen wie Rente und Pflege hat keiner anzubieten. Niemand wagt es auch nur ansatzweise, in der deutschen Rentner-Republik etwas zu sagen, was den Ruheständlern nicht gefallen könnte."