
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG führt aus: "Man kann es spöttisch Chuzpe nennen. Oder bewundernd Machtinstinkt. Oder schlicht Verantwortungslosigkeit. Genau genommen ist es letzteres, das sogar SPD-Parteichef Lars Klingbeil selbst für sich reklamiert, indem er aus dem katastrophalen Wahlergebnis seiner Partei nur die eine Konsequenz zieht: nämlich gerade nicht Verantwortung zu übernehmen für das Wahldebakel, sondern auch noch nach dem Fraktionsvorsitz zu greifen."
Der WESER-KURIER aus Bremen kritisiert: "Nach gründlicher Neuordnung sieht es nicht aus, wenn man sich nicht einmal die Zeit für eine schonungslose Analyse nimmt, bevor Posten gesichert werden."
Der MÜNCHNER MERKUR bemerkt: "Wenn die SPD Klingbeil folgt und die Koalitionsverhandlungen mit der Union erfolgsorientiert geführt werden, darf man wieder hoffnungsvoller sein. Für die SPD. Und das Land."
Klingbeil hat bei der Wahl mit 86,5 Prozent schlechter abgeschnitten als sein Vorgänger Mützenich. Die STUTTGARTER ZEITUNG kommentiert: "Dieser Dämpfer zeigt, dass sich die SPD nach der Bundestagswahl noch finden muss. Und der CDU-Chef Merz wird den Sozialdemokraten gute Angebote machen müssen. Sonst wird es der SPD-Führung am Ende nicht gelingen, Merz zur Kanzlermehrheit zu verhelfen."
Der ukrainische Präsident Selenskyj und US-Präsident Trump wollen am Freitag ein Rohstoffabkommen unterzeichnen. Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg schreibt: "Der US-Präsident holt eine Menge Geld zurück und sichert sich Zugang zu den Ressourcen der Ukraine. Das Land muss zahlen. Dumm stehen die Europäer da. Sie haben Millionen Flüchtlinge aufgenommen, die halbe Armee ausgerüstet und Hilfsgelder in Milliardenhöhe geschickt."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz nennt den Vertrag "Schutzgelderpressung als Mittel der Politik":
"Trump schlägt aus Russlands Krieg gegen die Ukraine Kapital und verweigert dem bedrängten Land Sicherheitsgarantien. Es ist die definitive Absage an die werte- und regelbasierte Weltordnung, die in 80 Nachkriegsjahren geschaffen wurde."
Die BERLINER ZEITUNG resümiert:
"Die Amerikaner könnten nun glauben, dass Trump die Milliarden von Dollar, die die USA in den vergangenen drei Jahren in den Krieg gepumpt haben, zurückgeholt und dabei auch noch einen schönen Gewinn gemacht hat. A great Deal! Ein super Geschäft mit euch Ukrainern! Bei diesem Abkommen geht es jedoch um politische Narrative einer vorgespielten Einigkeit. Spätestens wenn die ersten US-Unternehmen Fragen stellen, wo denn all die Seltenen Erden in der Ukraine seien, wird’s für die Ukraine und Selenskyj brenzlig."