
Das HAMBURGER ABENDBLATT erkennt darin einen "großen Wurf":
"Was die Parteivorsitzenden nach harten und mitunter zähen Koalitionsverhandlungen in Berlin präsentierten, hatte nicht nur Hand und Fuß, sondern auch Herz und Verstand. Diese Koalition hat die Zeichen der Zeit erkannt. Es wird kein Bündnis des Minimalkonsenses und des Politikmikados, wo der verliert, der sich als Erster bewegt. Es ist eine Koalition für schwierige Zeiten."
Auch die GLOCKE aus Oelde ist zufrieden:
"Nach den Finanzpaketen für Verteidigung und Infrastruktur haben CDU/CSU und SPD ein Koalitionspapier vorgelegt, das Hoffnung auf Veränderung macht."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ist skeptisch:
"Eine ganz große politische Wende bleibt aus, ebenso ein spektakulärer Impuls für die Wirtschaft. Stattdessen versprechen Union und SPD neue alte Wohltaten wie die niedrige Gastro-Steuer, den verbilligten Agrardiesel oder die nächste Anhebung der Mütterrente. Diese teuren Geschenke, eingefordert besonders von der CSU, stehen eher für das Bewahren des Komforts der Vergangenheit als für den Aufbruch in eine Zeit, in der Zumutungen nicht ausbleiben werden."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemängelt:
"Ohne Kurskorrektur der kostentreibenden Sozialpolitik wird die Wirtschaftswende kaum gelingen. Daher verstört es, dass die Union der SPD wieder das Sozialministerium überlässt, den wirksamsten Hebel, um Sozialausgaben zu bremsen und die Bürgergeldversprechen einzulösen."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm übt ebenfalls Kritik:
"Die künftige Regierung ignoriert, dass sich die aktuelle Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit dem Finanzcrash befindet. Ja, die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten helfen den Unternehmen schnell, reduzieren ihre Kostenlast. Das wird aber noch nicht einmal ausreichen, um die steigenden Lohnnebenkosten für die Gesundheit und die Arbeitslosenversicherung aufzufangen."
"Man sollte den Vertrag nicht sofort klein reden", mahnt die AUGSBURGER ALLGEMEINE:
"Das Papier von Union und SPD ist ein Dokument des Pragmatismus, ein Konsens des derzeit Machbaren. Und als solches ist es gar nicht so schlecht."
"Das Paket für die Wirtschaft stimmt", findet das HANDELSBLATT.
"Ein wirklicher Big Bang ist die Abschaffung des deutschen Lieferkettengesetzes. Steuerlich geht auch vieles in die richtige Richtung."
Und die ZEIT bilanziert:
"Die Koalition hat sich für einen sanften neoliberalen Reformkurs entschieden, der durch umfangreiche staatliche Ausgabenprogramme abgefedert wird. Es ist angesichts der Lage im Inneren und im Äußeren nicht der schlechteste Kompromiss."