01. Mai 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Nach dem Mitgliederentscheid der SPD-Basis für eine Koalition mit der Union geht es in den Kommentaren vor allem um die Zukunft der beiden Vorsitzenden Klingbeil und Esken.

Saskia Esken, Bundesvorsitzender der SPD, und Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender, sitzen nebeneinander.
Saskia Esken, Bundesvorsitzender der SPD, und Lars Klingbeil, SPD-Parteivorsitzender (Archivbild) (IMAGO / photothek / IMAGO / Florian Gaertner)
Wie kaum eine andere Politikerin polarisiere Saskia Esken, bemerkt die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg:
"Aber das ist in der Politik kein Vergehen, sondern im Gegenteil eine Auszeichnung. Die SPD-Chefin wird in ihrem Wirken wahrgenommen. Es wäre schlicht nicht nachvollziehbar, wenn jetzt der eine Parteichef, Lars Klingbeil, nach der historischen SPD-Wahlniederlage durchstartet, während seine Co. sang- und klanglos rausgekegelt wird."
Das HANDELSBLATT findet:
"Im Umgang mit Saskia Esken macht Klingbeil keine gute Figur. Sehenden Auges lässt er zu, wie seine Co-Parteichefin von den eigenen Leuten auf offener Bühne desavouiert wird, und trägt damit selbst maßgeblich zum Mobbing gegen sie bei. Niemand muss Esken als Politikerin mögen, aber einen solchen Umgang hat sie als langjährige SPD-Vorsitzende nicht verdient."
Die STUTTGARTER ZEITUNG meint:
"Klingbeil hätte Esken entweder frühzeitig zum Verzicht bewegen müssen. Oder aber er hätte sich so vor seine Co-Vorsitzende stellen müssen, dass nicht mehr ständig auf sie geschossen worden wäre."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE notiert:
"Saskia Esken würde der SPD mehr schaden als nutzen, wenn sie tatsächlich mit einem Ministerposten für den Rückzug vom Parteivorsitz belohnt werden sollte."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz sieht es so:
"Will Klingbeil 2029 Kanzlerkandidat werden, muss er den Parteivorsitz behalten. Dem sollte die SPD weitere Personalien unterordnen und nicht aus falscher Rücksicht auf Esken Verlegenheitslösungen wählen. Indem Esken es unterließ, frühzeitig Machtperspektiven für sich zu sichern, müsste sie nun selbst die Konsequenzen aus ihrem schlechten Wahlkreisergebnis und dem Fakt ziehen, dass ihr Landesverband sie fallen ließ."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU kritisiert:
"Für die SPD ist die Fixierung auf Klingbeil ein Risiko. Seit dem Wahltag ist die Partei einzig vom Ehrgeiz des Parteivorsitzenden geprägt. Was bisher völlig außer Acht gelassen wurde, war auch nur der geringste Ansatz, das niederschmetternde Wahlergebnis inhaltlich aufzuarbeiten."
Nun ein anderes Thema. Die SAARBRÜCKER ZEITUNG schreibt zum Rohstoffaufkommen der USA und der Ukraine:
"Selenkskyj hat den USA einen Anreiz gegeben, sich für die Zukunft der Ukraine einzusetzen. Die Hoffnung, Trump würde sich jetzt für die Befreiung besetzter Gebiete engagieren, erscheint hingegen naiv."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG konstatiert:
"Ukrainische Zivilisten wird das Abkommen nicht schützen, denn Russland bombardiert weiter ukrainische Städte. Zudem muss die konkrete Umsetzung des Rohstoffabkommens noch in weiteren Dokumenten festgelegt werden. Das schafft Raum für neue Konflikte mit Washington."