
"Der neue Papst Leo XIV. hat das Zeug dazu, etwas aus diesem menschenunmöglichen Amt zu machen", ist der KÖLNER STADT-ANZEIGER überzeugt und führt weiter aus:
"Die Wahl von Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst ist eine Sensation. Niemals wird ein US-Amerikaner zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt werden. Das galt als ein ungeschriebenes Gesetz für das Konklave. Aber wie man sieht: Die Kardinäle sind für Neuerungen gut. Prevost ist eine Kreation des verstorbenen Papstes, der ihn an die Spitze der höchst einflussreichen Behörde für die Bischöfe gesetzt hat. Er ist kein 'Gringo', kein präpotenter Yankee nach dem Gusto des Machos im Weißen Haus, sondern er repräsentiert den Internationalismus, den Multikulturalismus, den Sinn für die völkerverbindende Kraft des Glaubens."
Die DITHMARSCHE ZEITUNG aus Heide betont:
"In einer Zeit der Polarisierung hat das Konklave einen Papst gewählt, der zwischen sich gegenüberstehenden Lagern vermitteln kann. Leo XIV. stammt aus der Ersten Welt, dem industrialisierten Westen, aber ist geprägt durch seine lange Tätigkeit in Lateinamerika. Er gilt als seinem verstorbenen Vorgänger inhaltlich in vieler Hinsicht nahestehend, ohne ihn völlig zu kopieren – letzteres machte er schon optisch und mit der Namenswahl deutlich."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN mahnen:
"Der Nachfolger von Franziskus muss auch Rücksicht nehmen. Und zwar auf Christen rund um den Erdball. Nicht nur auf die fortschrittliche katholische Kirche Deutschlands, die großen Wert auf den synodalen Weg legt und sich gerne im Mittelpunkt des Geschehens sieht, sondern auch auf stark wachsende Kirchen im globalen Süden, die sehr viel konservativer aufgestellt sind."
ZEIT ONLINE charakterisiert den neuen Papst als "echten Progressiven":
"Er steht so weit 'links', er ist so liberal, dass bis zuletzt kaum ein Vatikanist glaubte, das Kardinalskollegium könnte sich auf einen wie ihn einigen. Franziskus hat zwar die übergroße Mehrheit der jetzigen Wähler ernannt, aber durchaus verschiedene Kardinäle, keineswegs nur Bergoglianer. Offenbar hat es dennoch gereicht, um dafür zu sorgen, dass die Kirche auf dem von ihm eingeschlagenen Weg weitergeht."
Das MAIN-ECHO aus Aschaffenburg schreibt:
"Vielleicht hat es ja etwas Beruhigendes, etwas Heilsames, wenn in einer Zeit, in der sich die Menschheit in immer mehr Grüppchen und Fraktionen aufspaltet, in der Trennendes betont und der Nächste primär als Gegner, Rivale oder Feind und nicht als Partner, Bruder oder Freund gesehen wird, eine große, machtvolle Institution wie die katholische Kirche über alle Gegensätze hinweg das Gemeinsame betont und versucht, Verbindendes auch über unüberbrückbare Gegensätze hinweg zu pflegen."