11. Mai 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen kommentieren das Treffen der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und der Ukraine in Kiew.

Das Bild zeigt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Gespräch mit seinen Kollegen Merz, Starmer, Tusk und Macron in Kiew.
Treffen in Kiew: Ein politisch starkes Signal der Westeuropäer. (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
Die HEILBRONNER STIMME ist überzeugt:
"Der gemeinsame Auftritt von vier europäischen Staatschefs machte deutlich, dass die Rückendeckung für die Ukraine ungebrochen ist. Und dass US-Präsident Trump deutliche Warnungen an Putin aussprach, war sicher auch hilfreich. Was für ihn gilt, gilt aber auch für die Ukraine und den Westen: Niemand kann jetzt mehr auf maximale Ansprüche bestehen."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus ist skeptisch hinsichtlich neuer Sanktionen gegen Russland:
"Das Problem ist, dass die bereits verhängten Sanktionen gegen Russland seit über drei Jahren nicht den gewünschten Effekt erzielen. Und dass die USA unter Donald Trump zwar aktuell eine härtere Gangart gegen Putin unterstützen, aber morgen schon wieder das Gegenteil der Fall sein könnte."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER resümiert:
"Dass der Vorstoß für eine Waffenruhe wohl keinen schnellen Frieden bringen kann, wissen Merz und seine Mitstreiter. Das ändert nichts daran, dass die Initiative richtig ist. 'Vielleicht eine kleine Chance' auf ein Ende des Krieges rechnet sich der neue Bundeskanzler aus. Nach mehr als drei Jahren der russischen Aggression ist das allemal besser als keine Chance."
"Niemand sollte sich von den potemkinschen Friedensdörfern des Autokraten Wladimir Putin blenden lassen", gibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU zu bedenken und fährt fort:
"Schließlich hat er lediglich wieder einmal einen Vorstoß der Ukraine und deren wichtigsten westlichen Verbündeten für eine Waffenruhe ausgeschlagen und mit dem Angebot von direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew gekontert. Wollte er die Waffen in der Ukraine wirklich schweigen lassen, könnte er dies seiner Armee einfach befehlen."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kritisiert den Vorstoß von Bundesarbeitsministerin Bas, nach dem unter anderem auch Beamte in die Rente einzahlen sollen, als zu kurz gegriffen:
"Nötig sind unpopuläre, aber wirksame Maßnahmen: ein höheres Renteneintrittsalter, angepasst an die steigende Lebenserwartung. Eine moderate Erhöhung der Beitragssätze. Eine Kopplung der Renten an die Inflation statt an Löhne. Mehr Steuerzuschüsse – notfalls über eine Vermögensabgabe. Und endlich ein kapitalgedeckter Staatsfonds, wie ihn andere Länder längst haben."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN gibt zu bedenken:
"Nicht zu vergessen: Mehr Einzahler bedeuten am Ende auch mehr Rentenansprüche. Vor allem wird man bei einer 'echten' Rentenreform nicht umhin kommen, auch die höhere Lebenserwartung in Rechnung zu stellen, was Bas ablehnt. Doch dass immer weniger Arbeitende einer immer weiter wachsenden Zahl von Senioren, die noch fit sind, 20 oder gar 30 Jahre eine auskömmliche Rente finanzieren, wird kein System auf Dauer leisten können – egal ob mit oder ohne Beamte."