12. Mai 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird unter anderem die Neuaufstellung der SPD-Spitze.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) und Izchak Herzog, Präsident von Israel, geben sich am Ende einer Pressekonferenz nach ihrem Gespräch im Schloss Bellevue die Hand. Im Hintergrund die Fahnen beider Staaten.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und sein israelischer Amtskollege Izchak Herzog würdigten bei ihrem Treffen in Berlin das gute Verhältnis. (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
"Bärbel Bas ist die neue SPD-Frau für alle Fälle", schreibt der MÜNCHNER MERKUR:
"Bundestagspräsidentin war sie, Arbeitsministerin ist sie, Parteivorsitzende wird sie. Die 57-Jährige, die einer breiteren Öffentlichkeit noch vor vier Jahren gänzlich unbekannt war, ist die Durchstarterin der deutschen Politik. Jetzt muss sie beweisen, dass sie nicht nur repräsentative Ämter wie den von ihr bravourös ausgeübten Parlamentsvorsitz beherrscht."
"Hut ab für diesen Neustart", titelt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG und setzt fort:
"Wie sich die SPD seit dem Wahldebakel berappelt und personell neu sortiert hat, ist wirklich respektabel. Dass Esken für Bas die Parteispitze räumt und mit dem 33-jährigen Klüssendorf ein Newcomer aus Schleswig-Holstein zum General in Berlin berufen wird, kann die Neuaufstellung zu einem guten Abschluss bringen – und zu einem bemerkenswerten Etappensieg für Klingbeil machen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder erinnert an die letzte schwarz-rote Koalition:
"2019 wurden Esken und Walter-Borjans bewusst von den Mitgliedern zu ihren Vorsitzenden gewählt, um der Partei außerhalb der Regierung Profil zu geben. Sechs Jahre später passt zwischen Kabinett und Willy-Brandt-Haus kein Blatt Papier mehr. Damit ist klar: Aus SPD-Sicht liegt die Verantwortung für das Gelingen der Regierung Merz bei Klingbeil und Bas."
Deutschland und Israel begehen in dieser Woche den 60. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG findet, dass hierzulande die Dankbarkeit für die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel groß sein sollte:
"Doch die tiefe Verantwortung der Bundesrepublik für das Existenzrecht des jüdischen Staates, die auf den unermesslichen Verbrechen der Vergangenheit gründet, darf ehrlicher Kritik nicht im Weg stehen. Denn 'Staatsräson' kann niemals Ausflucht sein - und sie darf nicht zulasten Dritter gehen, nämlich der Palästinenser."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm schreibt:
"Es steht außer Frage, dass je nach Regierung unbequeme Themen auftauchen – wie etwa der Plan des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, die Palästinenser aus Gaza zu vertreiben. Man kann auf seine Pläne belehrend reagieren, wie die frühere Außenministerin Baerbock. Was allerdings offenbar nicht zu einem Umdenken geführt hat. Ihr Nachfolger Wadephul verpackt Kritik anders, so wie auch Bundespräsident Steinmeier. Doch auch ihr Einfluss ist begrenzt. So stabil oder stürmisch die Beziehungen auch sein mögen: Das Schicksal Israels hängt kaum von Deutschland ab. Sondern vom gereckten oder gesenkten Daumen eines Mannes, der ab Dienstag im Nahen Osten ist: Donald Trump."