
Aus Sicht der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG ist die inzwischen nicht mehr gegeben:
"Da die Armee ihre Ziele in 18 Monaten und nach mehr als 50.000 Toten nicht erreicht hat, stellt sich die Frage: Warum sollte sie es diesmal tun auf demselben Terrain, gegen denselben Gegner? Und bedarf es dafür Tausender weiterer Opfer? Aus alldem folgt zwingend die Frage: Ist dieser Krieg noch zu legitimieren? Die Antwort lautet längst: Nein."
Die STUTTGARTER ZEITUNG glaubt:
"Mit der neuen Großoffensive im Gazastreifen setzt die Regierung Netanjahu den letzten Rest von Solidarität aufs Spiel, die Israel im Ausland noch genießt – inklusive der Unterstützung durch US-Präsident Donald Trump. Das ist ein schwer kalkulierbares Risiko."
Die TAZ vermutet, dass Regierungschef Netanjahu weiß, dass er die Terrororganisation Hamas nicht endgültig besiegen kann, und deshalb die Bevölkerung zermürben will:
"Das Kalkül: Wer nichts zu essen hat, obdachlos ist, seine Kinder nicht mehr versorgen kann, wird sich gegen die Machthaber erheben; nur die eigenen Leute werden die Hamas in die Knie zwingen. Funktioniert diese Militärstrategie gegen die Zivilbevölkerung? Das ist unerheblich. Das Völkerrecht verbietet eine solche Vorgehensweise."
Die heutige Amtseinführung von Papst Leo XIV. im Vatikan hat den Reigen der Großereignisse im Vatikan nach dem Tod seines Vorgängers Franziskus abgeschlossen. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint dazu:
"Mit den Bildern eines neuen Papstes unter dem ewigen römischen Himmel hat sich wieder einmal der Vorhang über einem Schauspiel von Weltrang gesenkt. Wenn es erneut Menschen ohne Zahl in seinen Bann gezogen hat, dann wohl nicht nur, weil es so selten aufgeführt wird."
Die PASSAUER NEUE PRESSE warnt vor allzu hohen Erwartungen an den Papst direkt am Anfang seiner Amtszeit:
"Robert Francis Prevost gilt, nicht nur weil er Tennisspieler und Fitnessstudio-Besucher ist, als dynamisch – doch auch er kann die Kirche nicht über Nacht verändern. Er ist selbst nur ein Mensch und wird nicht von heute auf morgen Dinge umdrehen können."
Einige Zeitungen gehen auch auf den FDP-Parteitag an diesem Wochenende ein. In der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) heißt es zu Christian Dürr, dem neu gewählten Parteichef:
"Dürr verteidigt die FDP-Linie in der Ampel, die Wähler allerdings haben den Freidemokraten offenkundig eine Quittung für eine Politik ausgestellt, in der die Partei zwischen Profilverlust und Prinzipienreiterei, zwischen mitgetragenem Heizungsgesetz und Schuldenbremse schwankte. Wofür genau die FDP heute steht, bleibt unscharf."