19. Mai 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema ist der Gipfel zwischen der EU und Großbritannien in London, bei dem mehrere Abkommen geschlossen wurden. Einige Kommentatoren loben das Treffen als ersten Schritt, andere sehen darin eher Symbolpolitik.

Der britische Premier Keir Starmer bei der Pressekonferenz anlässlich des GB/EU-Gipfels in London, am 19. Mai 2025
Der britische Premier Starmer bei der Pressekonferenz anlässlich Gipfels in London (picture alliance / empics / Carl Court)
Das STRAUBINGER TAGBLATT sieht die Annäherung fünf Jahre nach dem Brexit positiv:
"Der Pragmatismus hat das Prinzip Konfrontation weitgehend abgelöst. Es ist eine in diesen unsicheren Zeiten dringend notwendige und lobenswerte Entwicklung."
Die NEUE PRESSE aus Coburg schreibt:
"Mit dem neuen, pragmatischen Premier Keir Starmer scheint nun endlich eine Normalisierung der Beziehungen möglich. Den wichtigsten Schritt haben beide Seiten bei einem Thema gemacht, das anfangs hinten auf der Verhandlungsliste stand. London und Brüssel arbeiten an einem neuen Sicherheitspakt."
Die TAZ zeigt sich von dem Treffen wenig beeindruckt:
"Je größer die Worte, desto kleiner die Wirklichkeit. Das macht der Gipfel zwischen Großbritannien und der Europäischen Union in London besonders deutlich. 'Ladies and Gentlemen, Großbritannien ist zurück auf der Weltbühne', tönt Premierminister Keir Starmer wie ein schlechter Showmaster. Die Gipfelergebnisse sind fast nur Absichtserklärungen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE geht auf den Sieg des proeuropäischen Kandidaten Dan bei der Präsidentenwahl in Rumänien ein und konstatiert:
"Es ist kein Naturgesetz, dass populistische oder nationalistische Kandidaten in der EU unaufhaltsam vorrücken. Der bisherige Bukarester Bürgermeister Nicușor Dan ist alles andere als ein Volkstribun."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin schreibt:
"Dass sich im Rennen um die rumänische Präsidentschaft der liberale Nicușor Dan gegen den ultrarechten George Simion durchsetzen konnte, ist ein Sieg für Europa. Anlass für euphorischen Jubel ist der Sieg jedoch nicht. Denn immerhin haben 46 Prozent der Rumäninnen und Rumänen für Simion gestimmt."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER greift eine Stellungnahme der Gewerkschaft der Polizei auf, wonach die verschärften Kontrollen an den deutschen Grenzen nicht lange durchzuhalten sind:
"1.000 zusätzliche Beamte sorgen für zahllose Überstunden, ausgesetzte Fortbildungen und massiv veränderte Dienstpläne - nicht zu vergessen, immense Kosten. Generell steht auch die Frage im Raum, ob Mehrkontrollen überhaupt nötig sind, da die Grenzschutzbehörde Frontex schon seit Beginn des Jahres einen deutlichen Rückgang der illegalen Migration verzeichnet."
Der NORDBAYERISCHE KURIER aus Bayreuth hält die Kontrollen weiter für nötig - denn:
"Um die Reisefreiheit in vollem Umfang anbieten zu können, muss erst das Sicherheitsgefühl wiederhergestellt sein. Momentan eint die Europäer vor allem Unsicherheit und Überforderung im Umgang mit Migranten."