20. Mai 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Das dominierende Thema auf den Kommentarseiten ist das Telefonat von US-Präsident Trump mit Kreml-Chef Putin zum Ukraine-Krieg.

Das Gespräch zum Ukraine-Krieg von US-Präsident Donald Trump mit Kreml-Chef Putin ist Thema zahlreicher Zeitungskommentare.
"Vier Monate nach dem Amtsantritt von Trump muss man nach diesem Telefonat feststellen, dass es gekommen ist, wie es zu befürchten war",
konstatiert die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Die Versuche des Präsidenten, den Ukrainekrieg zu beenden, haben Russland gestärkt und die Ukraine geschwächt. Von einer sofortigen oder bedingungslosen Waffenruhe war keine Rede mehr. Sanktionen drohte Trump Russland nicht mehr an. Die Verhandlungen will er jetzt den beiden Kriegsparteien überlassen, womöglich auch dem Vatikan. Unter dem Strich bedeutet das einen Maximalgewinn für Putins Politik der Maximalforderungen."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz stimmt zu:
"Jetzt hat Trump wieder eine Chance vertan. Er ist den Europäern erneut in den Rücken gefallen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG richtet den Fokus Bundeskanzler Merz:
"Der Kanzler hat den westlichen Schulterschluss gegen Russland gesucht, um Kiew zu helfen. Doch der US-Präsident lässt ihn hängen. Richtig war der Versuch trotzdem."
Ein anderes Thema: Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg greift die Initiative von Bundesfamilienministerin Prien für einen Lohnersatz für pflegende Angehörige auf:
"Ihr Vorstoß ist richtig. Denn bisher ist es so, dass etwa 70 Prozent der Pflegebedürftigen durch Angehörige gepflegt werden und sie damit das Pflegesystem um Milliarden Euro entlasten. Ohne sie würde das System zusammenbrechen. Aber Pflege macht arm, so hart muss man die Lage für Angehörige beschreiben."
Die STUTTGARTER ZEITUNG bleibt skeptisch:
"Ein unverbesserlicher Optimist, wer glaubt, dass mit dem Eintreten der Familienministerin für ein Pflegegeld als Lohnersatzleistung ein neues Zeitalter in der Pflegepolitik anbricht."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz kommentiert die jüngste Kriminalitätsstatistik:
"In Deutschland gab es 2024 so viele politisch motivierte Straftaten wie noch nie. Der Anstieg umfasst alle Bereiche, aber die rechtsmotivierten Straftaten liegen deutlich über allen anderen. Das ist leider nicht überraschend. Aber es ist eine weitere Mahnung, den Kampf gegen Rechtsextremismus nicht zu vernachlässigen."
"Die Radikalisierung wandert von den gesellschaftlichen Rändern immer mehr in die Mitte der Gesellschaft hinein und der Zusammenhang mit der AfD ist offensichtlich",
ergänzt das STRAUBINGER TAGBLATT und unterstreicht:
"Nicht deren Kritik an den anderen Parteien ist das Problem, sondern ihre Art – das ist kein politischer Diskurs, sondern die aggressive Art des Verächtlichmachens. Nicht Wettbewerb zählt, sondern Kampf, schrille Töne ersetzen Argumente: Auf diesem Boden wächst die Saat, die auf den Straßen aufgeht."