
Dazu schreibt die VOLKSSTIMME aus Madgeburg:
"Sechs der 24 ständigen Bundestagsausschüsse hätte die AfD gerne geleitet, doch alle sechs Kandidaten fielen im Parlament durch. Damit hatte die Partei rechnen müssen. Genauso übrigens wie die anderen Fraktionen mit dem Aufschrei der AfD-Spitze über eine 'Diskriminierung' ihrer Bewerber."
Das FLENSBURGER TAGEBLATT schätzt:
"Die Abgeordneten hatten bei den Ausschussvorsitzen im Bundestag nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Hätten sie die sechs Kandidaten der AfD an die Schaltstellen des Parlaments gewählt, wären sie das Risiko eingegangen, dass diese ihre Positionen missbrauchen, um die parlamentarischen Arbeitsabläufe zu stören."
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN verweisen auf das bisherige Prozedere im Bundestag:
"Tatsächlich war es so, dass etwa die größte Oppositionspartei über Jahrzehnte den Vorsitz des Haushaltsausschusses bekam. Das war stilles Einvernehmen, aber keine festgeschriebene Regel. Doch über Jahrzehnte gab es auch keine Partei, die ihrerseits ständig mit parlamentarischen Traditionen brach."
Der Berliner TAGESSPIEGEL betont, das Parlament sei der zentrale Ort, um sich...
"...mit der AfD als stärkster Oppositionspartei öffentlich auseinanderzusetzen. Schaltet man dort, am Puls der politischen Debatte, in den Abwehr-, Krisen- oder Notlagenmodus, ist dies zugleich ein Eingeständnis von Hilflosigkeit."
Thema in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG ist die Polizeiaktion gegen eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle in mehreren Bundesländern:
"Fast 14 Jahre nach dem Ende der rechtsextremen Mordbande NSU sind es nun nicht mehr junge Erwachsene, sondern Teenager zwischen 14 und 18, die als Neonazi-Truppe 'Letzte Verteidigungswelle' mit Anschlägen gegen Migranten und Linke das demokratische System der Bundesrepublik zum Einsturz bringen wollten. Dass es bei den schon verübten Brandanschlägen keine Todesopfer gab, ist nur Glück."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus spekuliert:
"Möglicherweise wurden die Heranwachsenden von Altnazis geprägt, in verabscheuungswürdigen Chatgruppen oder durch die rechtsextreme kulturelle Hegemonie, die es in einigen Orten wieder gibt."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER spricht von einem "Neonazi-Trend" unter jungen Menschen und glaubt:
"Um das grundsätzliche Problem aufzulösen, die Radikalisierung zu stoppen, braucht es mehr: Lehrer, Sozialarbeiter, Politiker, die sich ernsthaft mit dem Problem auseinandersetzen – und Strategien, die die Jugendlichen und ihren Blick auf die Welt ernst nehmen."