23. Mai 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Deutschlandfunk - die Presseschau

    Eine russische Rakete wird in einer unbekannten Gegend in der Ukraine abgeschossen.
    Eine russische Rakete wird in einer unbekannten Gegend in der Ukraine abgeschossen. (Archivbild) (AP)
    Russland hat die Schaffung einer Pufferzone entlang der Grenze zur Ukraine angekündigt. Die LAUSITZER RUNDSCHAU ist skeptisch:
    "Im Grunde will sich die russische Armee lediglich festsetzen – entlang der Grenze, aber Dutzende Kilometer tief in ukrainisches Territorium hinein. Diese Linie befestigter Frontstellungen könnte später als Basis für eine Offensive genutzt werden. Wir erleben eine Landnahme unter dem Vorwand der Sicherheit. In der Strategie des langsamen Verschiebens von Grenzen hat Putin einige Erfahrung."
    Die US-Regierung hat den Handelsstreit mit der EU erneut eskaliert. Dazu schreiben die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster
    "Drohungen mit 50-prozentigen Zollaufschlägen für Produkte aus der EU ab Juni sind nicht nur eine extreme Provokation Europas, sie sind auch wieder einmal der Beweis für die Unberechenbarkeit des Mannes im Weißen Haus. Donald Trump ist weniger ein Politiker, der berechtigte Interessen seines Landes vertritt, als vielmehr eine Art Erpresser, dem es nicht gelingt, die schlechten Manieren aus seinen Zeiten als dubioser Immobilienhändler abzulegen."
    Die Zeitungen der OM-MEDIEN aus Vechta fordern Konsequenzen:
    "Die EU hat die Gegenzölle auf die illegalen US-Zölle auf Stahl, Aluminium und verwandte Produkte ausgesetzt, um Verhandlungen eine Chance zu geben. Dieses konziliante Verhalten wird von Trump aber als Schwäche ausgelegt. Brüssel muss dieselbe Sprache wie Trump sprechen, eine mit Schockwirkung – sonst ist eine Verständigung nicht möglich."
    Am Abend hat eine Bundesrichterin das Vorhaben der US-Regierung vorerst untersagt, ausländische Studierende von der Eliteuniversität Harvard auszuschließen. Darauf konnten die Kommentatoren noch nicht eingehen. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU kommt zu folgender Bewertung:
    "Der Kampf des US-Präsidenten gegen die angeblich zu linksliberalen Bildungsinstitutionen hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Es geht um nicht weniger als Erpressung. Kein Wunder, dass das bei Forschenden, die sich freiem Denken verpflichtet fühlen, Widerstand hervorruft."
    Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG wirft ein Schlaglicht auf die politische Stimmung in den USA.
    "So überdreht die Wut auf Harvard auch ist, sie kann überhaupt nur deshalb bei den Wählern verfangen, weil sich die Institution selbst allzu lange als unfehlbar inszenierte. So bezeichnen sich 80 Prozent der Lehrenden in Harvard als politisch 'links' oder 'sehr links': Ob das der akademischen Streitlust hilft? Zumindest berichten Studenten immer wieder über ihre Scheu, in diesem homogenen Klima offen ihre Meinung zu sagen."