
Die KÖLNISCHE RUNDSCHAU bilanziert:
"Test bestanden. Unter Donald Trump ist das Oval Office zum gefürchteten Ort für ausländische Staatsleute geworden - Friedrich Merz hat die Bühne des Trumpschen Stehgreiftheaters unbeschadet verlassen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG stellt fest:
"Alle Welt weiß nun: Gegen diesen Deutschen hat Trump nichts, den mag er. Der womöglich wichtigste Grund dafür: Friedrich Merz ist nicht Angela Merkel."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz sieht ein Problem bei dem Gespräch:
"Es hatte mächtig Schlagseite. Die anwesenden Journalisten interessierten sich für alles Mögliche, nur nicht für das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA. Und damit logischerweise auch nicht sonderlich für diesen hageren Mann aus Deutschland, der streckenweise regelrecht verloren neben dem US-Präsidenten saß."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf meint, es bleibe die Frage, wie...
"...nachhaltig der Besuch ist. Besonders das Thema Zölle, Hauptverhandlungspartner ist hierbei die EU, droht für die europäische und deutsche Wirtschaft ein Menetekel zu werden. Und die wahre Belastbarkeit der Beziehung zwischen Merz und Trump wird auch das weitere Vorgehen der USA im Ukraine-Krieg zeigen müssen."
Die Zeitung DIE RHEINPFALZ aus Ludwigshafen zieht dieses Fazit:
"Schlussendlich ist Merz’ Besuch kein gering zu schätzender Teil der zahlreichen und koordinierten Versuche der Europäer, den GAU mit der Schutzmacht USA zu verhindern. Dass Trump Deutschland vor allem als wichtigste Wirtschaftsmacht in Europa sieht, gibt Merz eine besondere Verhandlungsposition, die es nun zu nutzen gilt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht ein auf Bundesverteidigungsminister Pistorius, der es für nötig hält, die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten um bis zu 60.000 aufzustocken:
"Wenn die Bundeswehr die Stärke von einer Viertelmillion erreichen soll, bevor Pistorius Stubenältester in einem Altersheim ist, muss umgehend mit dem Aufbau der für die Reaktivierung der Wehrpflicht nötigen Strukturen begonnen werden. Die nur auf Freiwilligkeit beruhenden Rekrutierungsmodelle sind nur gut für den Sankt-Nimmerleins-Tag."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG schätzt:
"Die Zeit düster-romantischer Vorstellungen, die manche jungen Leute mit dem Wehrdienst verbinden, ist wohl vorbei. Heute muss nicht mehr mit Menschen und Material in Tarnfarben und Kampfanzügen für die Bundeswehr geworben werden. Wie wäre es mit Bildern von Beschäftigten in weißen Kitteln, die Brennstoffzellen-Antriebe für U-Boote warten oder Hard- und Software zur Fernerkennung bedienen?"