06. Juni 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Den Antrittsbesuch von Bundeskanzler Merz in Washington kommentiert die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

    Washington: US-Präsident Donald Trump (l) empfängt Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vor dem Weißen Haus.
    US-Präsident Trump empfängt Bundeskanzler Merz. (Michael Kappeler / dpa Pool / dpa / Michael Kappeler)
    "Merz hat nichts anderes geleistet, als einen Kanzlerbesuch beim mächtigsten Verbündeten gesichtswahrend zu gestalten. Dass eine diplomatische Standardübung wie diese als Leistung gilt, zeigt, wie wenig in diesem einst so routinierten Verhältnis noch selbstverständlich ist."
    Die Taz mahnt:
    "Ein paar Stunden, in denen Trump Merz wohlgesinnt zu sein scheint, ändern nichts an dessen politischer Agenda. Und die bricht radikal mit dem, was der Westen einmal war. Merz weiß das."
    Die FRANKFURTER RUNDSCHAU wirft ein, es habe bei bedeutenden Themen keine Weiterentwicklung gegeben.
    "Merz hat zwar das Treffen überstanden, ohne von seinem Gastgeber öffentlich in den Senkel gestellt worden zu sein. Doch bei wichtigen Fragen wie dem Krieg Russlands gegen die Ukraine gab es keine Fortschritte."
    Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG weist allerdings darauf hin, dass der Kanzler einen Punkt klarstellen konnte.
    "Als Trump die Ukraine und Russland mit zwei Kindern im Sandkasten verglich, die man kämpfen lassen müsse, ganz so, als gäbe es da keinen, der angefangen habe, grenzte Merz sich deutlich ab. Deutschland stehe an der Seite der Ukraine, stellte er klar."
    Den offen ausgetragenen Streit zischen dem US-Präsidenten und seinem ehemaligen Berater Musk kommentiert die VOLKSSTIMME aus Magdeburg.
    "Trump verliert den finanziell potentesten Unterstützer. Umgehend drohte der Präsident damit, seinem Ex-Freund Staatsaufträge für dessen Firmen zu entziehen. Musk hält dagegen: Er hat dem Präsidenten die Strafe für haarsträubende politische Fehler prophezeit: Eine Niederlage der Republikaner bei den Halbzeitwahlen 2026."
    "Im Ergebnis ist der Bruch des reichsten mit dem mächtigsten Mann der Welt eine gute Nachricht",
    findet die FULDAER ZEITUNG.
    "Es war die unheilvolle Allianz eines Autokraten und eines Tech-Milliardärs mit dem Ziel, die Welt den eigenen Spielregeln zu unterwerfen. Demokratische Institutionen, Gewaltenteilung, Gerichte – all das ist in dieser Welt, die vor allem von Geld regiert wird, störend."
    Abschließend zum morgigen Tag der Organspende. Die AUGSBURGER ALLGEMEINE schreibt:
    "Um mehr Schwerkranken eine Lebenschance zu geben, ist eine Umkehr des jetzigen Entscheidungsweges nötig. Deutschland sollte endlich die Widerspruchslösung einführen. Sie gilt in vielen unserer Nachbarländer. Und nein, sie zwingt niemanden zur Organspende. Zwar ist mit der Widerspruchslösung jeder potenzieller Organspender, es sei denn, er widerspricht ausdrücklich. Aber aktiv zu widersprechen ist für jeden zumutbar."