17. Juni 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Es geht um den G7-Gipfel in Kanada, der heute zu Ende gegangen ist – allerdings ohne die USA, denn Präsident Trump reiste vorzeitig ab.

Georgia Meloni, Emmanuel Macron und Mark Carney verlassen hinter Donald Trump eine Bühne in den kanadischen Rocky Mountains
Tschüss.... und weg. Trump verlässt das G7-Treffen bevor die schweren Themen besprochen werden. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Mark Schiefelbein)
Im KÖLNER STADT-ANZEIGER heißt es dazu:
"Es war einmal eine Wertegemeinschaft, die nannte sich G7. Einmal im Jahr kamen die Staatenlenker zusammen und vergewisserten sich, dass sie alle das gleiche wollten für ihre Länder und für die Welt: Demokratie, Rechtsstaat, Humanität, Klimaschutz, Frieden und Wohlstand. All das funktioniert nicht mehr. Trump hat das Format der wertebasierten Industriestaaten einmal mehr kleingemacht."
"Die G7 werden nicht länger verbunden durch gemeinsame Werte und auch nur noch punktuell durch gemeinsame Interessen, stellt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG fest:
"Treffen wie das in Kanada folgen nur noch zwei Regeln. Erstens: Trump bei Laune halten. Zweitens: Anschließend so tun, als sei alles unter Kontrolle. Das Problem: Wer sich den Launen Trumps unterordnet oder unterordnen muss, hat nichts mehr unter Kontrolle."
Die TAGESZEITUNGTAZ meint, Trumps Abreise sei
"eine Geste der Macht, die vor allem den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hart trifft. Nach dem Eklat im Weißen Haus Ende Februar sollten Selenskyj und Trump erneut aufeinandertreffen. Der Versuch einer Annäherung nach der Demütigung, eine Möglichkeit, vor dem Nato-Gipfel in der kommenden Woche in Den Haag für Solidarität, Geld und Waffen unter den G7-Teilnehmern zu werben."
Die Gipfelteilnehmer haben sich auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen Israel und dem Iran verständigt.
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN halten das für ein – Zitat - "überraschendes Stück Einigkeit - mit der Erklärung aller Teilnehmer, dass Iran 'die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors' in der Region sei - zugleich wird Israels Recht auf Selbstverteidigung betont."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg nennt die Nahost-Erklärung dagegen ein "Dokument erschreckender Einseitigkeit."
"Weil der israelische Überraschungsangriff auf den Iran als Völkerrechtsverstoß darin überhaupt nicht vorkommt! Die G7-Länder flankieren neben dem Stopp der Atomgefahr indirekt das zweite große Ziel dieses Krieges: Den Sturz der Mullahs. Dies könnte ein großer Irrtum sein. Eine Befreiung ausgerechnet durch israelische Bomben – das wäre das letzte, was sich eine selbstbewusste Nation wie die iranische wünschen würde."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG sieht es optimistischer:"Im besten Fall wird das Machtsystem der Mullahs so sehr geschwächt, dass sich die iranische Opposition zum Sturz des Unrechtsregimes erhebt. Es gibt deshalb nicht wenige Iraner, die Israel heimlich die Daumen drücken."