
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG moniert:
"Selbst wenn er mit Drecksarbeit nur meinte, dass Israel die iranische Führung daran hindert, in den Besitz von Atomwaffen zu gelangen, schließt das immer noch das Leid und den Tod von Zivilisten mit ein: Was ist mit diesen Menschen, wenn sie jetzt sterben? Sind sie Teil der Drecksarbeit? Verdienen Menschen keinen Schutz, wenn sie im falschen Land leben und den falschen Pass haben? Das Wort von der Drecksarbeit ist eines Bundeskanzlers nicht würdig."
"'Drecksarbeit' ist das falsche Wort, aber inhaltlich richtig", titelt der KÖLNER STADT-ANZEIGER:
"Israel übernimmt in diesem Konflikt Aufgaben, denen sich Europa nicht stellt. Israel handelt gegen ein Regime, das auch den gesamten Westen angreift: mit Stellvertreterkriegen, Anschlägen oder Drohnen für Russland."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG schreibt: „Natürlich wäre es wünschenswert, Irans Nuklearmacht-Streben durch Verhandlungen zu unterbinden; die Versuche dazu laufen allerdings seit Jahren erfolglos. Vielleicht hilft nun ja die 'Drecksarbeit' der Diplomatie wieder zum Durchbruch."
Die TAGESZEITUNG – TAZ findet:
"Mit dem Wort 'Drecksarbeit' schnurrt das Dilemma, in dem sich die deutsche Nahostpolitik befindet, zu einem Wort zusammen. Ja, man will Israel gegen eine mögliche nukleare Bedrohung unterstützen. Ja, das iranische Regime ist eine Terrorherrschaft. Und trotzdem bleiben die Bombardierungen völkerrechtswidrig. Es wäre zu wünschen, dass die Debatte über den Umgang mit Iran nun so klar bliebe."
Russlands Staatschef Putin hat sich bei einer seltenen Pressekonferenz vor Vertretern ausländischer Medien bereit für ein Gespräch mit Bundeskanzler Merz gezeigt.
"Das ist alter Wein in neuen Schläuchen", urteilt die DITHMARSCHER LANDESZEITUNG aus Heide:
"Putin versäumt es nicht, Gespräche an Bedingungen zu knüpfen. Und doch kann die Pressekonferenz nicht ohne weiteres in der Schublade 'Wie immer' abgelegt werden. Denn eines wurde unmissverständlich klar: Russland wird sich in den kommenden Jahren ein Wettrüsten mit dem Westen liefern. Dennoch, oder besser: gerade deswegen muss die Bundesregierung sämtliche Gesprächsoptionen nutzen, um auf dem Feld der Diplomatie keine Türen zuzuschlagen. Völlige Funkstille zwischen Berlin und Moskau nützt am Ende niemandem."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg meint, Merz sollte mit Putin auch über die Eskalation in Nahost sprechen:
"Der russische Machthaber hat sich als Vermittler angeboten. Dass nur zurückzuweisen, weil Russland in der Ukraine selbst Krieg führt, wäre moralisch gerechtfertigt, politisch jedoch kurzsichtig."