
"Ganze 64,9 Prozent Zustimmung für den Mann, der eigentlich für die Zukunft der Partei steht: Das kommt einer Bankrotterklärung nahe. Die angekündigte selbstkritische Aufarbeitung der Ampel-Jahre fand nicht statt. Dabei wäre Vergangenheitsbewältigung nach dem krachenden Ende der Kanzlerschaft Scholz und dem Wahldebakel unumgänglich gewesen."
"Es dürfte der linke Flügel gewesen sein, der sich rächte - für das Abservieren prominenter Vertreter wie Rolf Mützenich, Ralf Stegner und Saskia Esken",
vermutet die NÜRNBERGER ZEITUNG:
"Klingbeil kann nur hoffen, dass sich der Widerstand in dieser einen Abstrafung erschöpft hat."
Die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg kritisiert:
"Für die SPD-Delegierten mag es ein gelungener Parteitag gewesen sein. Sie haben sich gegenseitig versichert, der richtigen Partei anzugehören und für die gute Sache zu kämpfen. Aber ein Parteitag sollte keine Therapiesitzung sein, vor allem dann nicht, wenn einem das Wasser bis zum Halse steht."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz stimmt zu:
"Auch die zur Ko-Chefin gewählte Bärbel Bas hat es an einer inspirierenden Rede vermissen lassen. Wenn die SPD keine neuen Ideen liefert, wird sie weiter vergreisen."
"Gut möglich, dass Friedrich Merz an diesem Wochenende etwas nervös geworden ist",
notiert die FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Nicht nur der CDU-Kanzler wird sich fragen, ob die Reihen seines Vizekanzlers so geschlossen sind wie dieser behauptet. Und wie belastbar sein Finanzminister im Regierungsbündnis künftig agieren kann."
"So geschlossen, wie die SPD vorgibt zu sein, ist sie dann doch nicht",
beobachtet die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Ob es um die Wiedereinführung der Wehrpflicht geht, den Umgang mit Russland oder die Verschärfung des Bürgergeldbezuges – Nur bei einem Thema haken sich die Genossen wirklich unter: dem Verbot der AfD."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG thematisiert die Pride-Veranstaltung in Budapest:
"An ihrer Größe lässt sich ablesen, dass es um sehr viel mehr ging als um die Rechte von LGBTQ-Menschen. Die unter dem fadenscheinigen Vorwand des Kinderschutzes betriebene Kampagne der ungarischen Regierung gegen sexuelle Minderheiten soll einen Keil zwischen konservative und liberale Kräfte in der Opposition treiben und zugleich verschleiern, was Ministerpräsident Orbán und die Seinen tatsächlich tun."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG konstatiert:
"Die Bilder der Budapester Pride gingen um die Welt. Sie stehen nicht nur dafür, wie viele Menschen bereit sind, für LGBTQ-Rechte zu demonstrieren, nämlich offenbar Hunderttausende. Sondern vor allem dafür, wie groß der Unmut über Orbán inzwischen ist."