30. Juni 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die neue Statistik zur Pünktlichkeit der Deutschen Bahn ist Thema in den Zeitungen.

Viele Menschen versuchen mit Gepäck und Rädern in einen Zug zu kommen (Bahnsteig im Hauptbahnhof Karlsruhe, 12.6.2025)
Verspätungen der Bahn sind Thema in den Zeitungen. (IMAGO / Arnulf Hettrich / IMAGO / Arnulf Hettrich)
"In den vergangenen sechs Monaten kamen nicht mal zwei Drittel der DB-Fernzüge ohne Verspätung an", schreibt DIE TAGESZEITUNGTAZ – aus Berlin und führt aus: "Der eigentliche Skandal aber ist ein anderer. Die meisten Verspätungen hat das Gleisnetz verschuldet, das ist in die Jahre gekommen, störanfällig, oft überlastet. Zu lange wurde die Bahninfrastruktur völlig vernachlässigt."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG schreibt: "Wow! Die Deutsche Bahn hat mit einem Testzug auf der ICE-Strecke Leipzig/Halle – Erfurt soeben einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt: 405 km/h. Und dennoch kam der Zug verspätet am Zielbahnhof an. So wie jeder dritte Fernzug der DB im ersten Halbjahr 2025. Was nützen also die modernsten und teuersten Züge, wenn das bundesweite Schienennetz zum alten Eisen gehört?"
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm stellt fest: "Nun stimmt es ja, dass bis 2029 tatsächlich 107 Milliarden Euro vom Bund in die Infrastruktur fließen sollen. Die Frage ist nur, ob der DB-Konzern dieses Geld wirklich sinnvoll auf die Schiene bekommt. Statt öffentlich über Unpünktlichkeit zu lamentieren, sollte der Bundesverkehrsminister schnellstens einen Bahnchef finden, der sich dieser Herkulesaufgabe stellt."
Die Diskussion darüber, ob die Stromsteuer für Privathaushalte gemäß dem Wahlversprechen der Regierung doch noch gesenkt werden sollte, greift die AUGSBURGER ALLGEMEINE auf: "Die entscheidende Herausforderung ist nicht, die Milliarden für die Erfüllung des Versprechens doch noch im Haushalt zu finden. Viel dringender muss die Koalition Ideen entwickeln, wie die Kosten für die Energiewende als Ganzes sinken können. Der wahre Treiber der Stromkosten lauert hier. Und in Zukunft dürfte diese Rechnung noch deutlich höher werden."
Die STUTTGARTER ZEITUNG bemerkt: "Es ist fraglich, wie stark die Bürger die Entlastung bei der Stromsteuer wirklich gespürt hätten. Wer heute einen neuen Stromvertrag abschließt, zahlt im Schnitt etwa 27 Cent pro Kilowattstunde. Das ist zwar immer noch mehr als in vielen anderen Ländern Europas, aber weniger als vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die gesamte Ukraine."
RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg folgert: "Mit dem jetzigen Streit um die Stromsteuer verspielt die schwarz-rote Regierung etwas, was ihr von Anfang an nur Wenige geschenkt haben: Vertrauen. Wenn sie das erhalten oder wiedergewinnen will, muss Merz’ Regierung jetzt liefern, auch wenn es teuer wird. Und daraus die Lehre ziehen: Das nächste Mal tiefer stapeln."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) notiert: "Die Merz-Regierung ist auf dem besten Weg, ein zentrales Wahlversprechen zu brechen. Und sie verhakt sich in einem ersten Koalitionsstreit. Das ist fatal. Denn eine Wiederbelebung der Ampelkultur brauchen wir 'alle' nicht."