06. Juli 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm kommentiert die Pateigründungspläne von Elon Musk in den USA:

Elon Musk, wie er ein ausgestopftes Air Force One-Spielzeug bei der Ankunft auf dem South Lawn des Weißen Hauses in Washington, D.C., in den Vereinigten Staaten hält.
Tesla-Chef Elon Musk will eine eigene Partei gründen. (IMAGO / Xinhua / Hu Yousong)
"Ein sehr reicher Mann überwirft sich mit dem Zwei-Parteien-Establishment seines Landes und beschließt, eine neue Partei zu gründen. Er hat gesellschaftlich liberale Ansichten, vertritt aber eine harte Linie in Migrationsfragen und will das Haushaltsdefizit in den Griff bekommen. Musk kann zwar nicht Präsident werden. Er ist in Südafrika und nicht in den USA geboren. Doch mit seiner 'Amerika Partei' könnte er die politische Lage durchaus aufmischen."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg räumt Musk keine Chancen ein:
"Wenn der gefeuerte Zerstörer des Staatsapparates jetzt eine eigene Partei ankündigt, dann ist das natürlich eine unglaubliche Provokation. Doch wieso sollten Anhänger der Republikaner die eigene Partei schwächen und den Demokraten zur Mehrheit verhelfen? Dieses Unterfangen von Musk ist chancenlos – ein Ausdruck von Größenwahn."
In der Türkei sind mehrere Bürgermeister festgenommen worden, die der Oppositionspartei CHP angehören. Für die SAARBRÜCKER ZEITUNG bedeutet dies:
"Wahlsiege der Opposition sind dort ab sofort verboten. Wenn eine Partei es schafft, mehr Wähler zu überzeugen als die Regierungspartei AKP von Staatspräsident Erdogan, werden ihre Politiker ins Gefängnis gesteckt. Damit legt der Präsident die Axt an das Fundament der Demokratie."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG fügt an:
"Der Westen schaut weg, weil er die Türkei als Regionalmacht und als Torwächter in der Flüchtlingspolitik braucht."
Bundesbildungsministerin Prien hat mit Äußerungen zu Obergrenzen für Kinder mit Migrationshintergrund in Schulklassen eine Debatte entfacht. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint:
"Eines hat ihr populistischer Vorschlag bewirkt: Es wird endlich ehrlicher über die für Schulen unlösbare Aufgabe gesprochen, Kinder mit geringen Deutschkenntnissen zu einem Bildungsabschluss und zu einigermaßen mündigen Bürgern heranzubilden."
Dass SPD und Grüne den Vorstoß kritisieren, versteht die AUGSBURGER ALLGEMEINE ZEITUNG nicht:
"Kein Kind dürfe bei der Bildung zurückgelassen werden, heißt es. Und es brauche mehr Sprachförderung und Bildung schon im Kindergarten. Die Wahrheit ist: Jeden Tag werden Kinder in deutschen Schulen zurückgelassen. Eltern, denen Bildung wichtig ist, wohnen entweder in Vierteln mit guten Schulen oder haben die Mittel, ihre Kinder auf gute Schulen zu schicken. Die anderen werden ihrem Schicksal ausgesetzt."
Zum Schluss blickt die VOLKSSTIMME aus Magdeburg an die deutsch-polnische Grenze:
"Dort braut sich Bedrohliches zusammen. Weil Deutschland seit Monaten die Grenze kontrolliert, will Polen ab morgen die Retourkutsche fahren. Allerdings bietet Polen an, auf Kontrollen zu verzichten, wenn Deutschland mitzieht. Das sollte die Bundesregierung dringend prüfen."