08. Juli 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Zeitungen kommentieren die Wehrpflicht-Pläne von Verteidigungsminister Pistorius.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) informiert sich bei einem Besuch der Flugabwehrraketengruppe 21 auf einem Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern
Fehlen die Freiwilligen, greift die Wehrpflicht - so will es Verteidigungsminister Pistorius. (picture alliance / dpa / Bernd Wüstneck)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt:
"Sein Gesetzentwurf für ein neues Wehrdienstmodell setzt weiter auf Freiwilligkeit, auf vorsichtiges Hochfahren statt entschlossener Zündung. Vielleicht liegt genau darin der Denkfehler: zu glauben, Wehrbereitschaft lasse sich mit Prämien erkaufen. In Wahrheit braucht es einen schnellen, entschlossenen Start: unbequem, aber überfällig."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG fordert:
"Vom linken Flügel in der SPD sollten sich Pistorius, Klingbeil und der Bundeskanzler nicht davon abhalten lassen, im Gesetz einen straffen Zeitplan mit festen Etappenzielen für den Aufwuchs der Truppe festzulegen. Werden sie verfehlt, muss alles bereit sein, was bei der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht gebraucht wird."
Anders sieht es die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Das Signal in Richtung Nachwuchs ist: Nimm das Zuckerbrot der Freiwilligkeit, sonst kommt die Peitsche der Pflicht. Nur so kann es gehen. Eine direkte Pflicht wäre wegen fehlender Ausbilder und Unterkünfte nicht nur sinnlos, sondern auch nervenaufreibend. Es drohen weitere innerparteiliche Konflikte der SPD und Klagen vonseiten unfreiwillig Eingezogener. Ein rein freiwilliger Wehrdienst ohne Plan B wäre ob der Personalnot jedoch verantwortungslos."
Zur Debatte um die Besetzung neuer Richterposten am Bundesverfassungsgericht notiert die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder:
"Die Nominierung von Brosius-Gersdorf durch die SPD für das Bundesverfassungsgericht war ein Fehler. Nicht wegen mangelnder Qualifikation, sondern wegen politischer Positionierungen, die das Vertrauen in das Gericht als neutrale Instanz beschädigen können."
Ähnlich sehen es die NÜRNBERGER NACHRICHTEN:
"Es hätte sich mit Sicherheit eine weniger umstrittene Persönlichkeit finden lassen, wie die beiden anderen Vorschläge von Union und SPD zur Besetzung gleichzeitig frei gewordener Richterstellen beweisen. Das wäre angesichts der ohnehin sehr aufgeladenen Debatte der bessere Weg gewesen."
Die Magdeburger VOLKSSTIMME blickt auf die Initiative von Israels Premier Netanjahu, US-Präsident Trump für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen:
"US-Präsident Donald Trump hat die Weltpolitik erfolgreich auf das Niveau eines Kinderspielplatzes abgesenkt. Einer seiner größten Kumpel ist Netanjahu. Kriecherisch schlägt dieser Trump für den Friedensnobelpreis vor, den dieser so gern hätte. Damit aber zu kommen, nachdem auf Trumps Befehl US-Bomber gerade den Iran attackiert haben, ist schon frech."
Und die GLOCKE aus Oelde meint:
"Dass Donald Trump gern den Friedensnobelpreis hätte, ist kein Geheimnis. Schließlich machten sich Medaille und Urkunde bestimmt gut neben seinen zahlreichen Golf-Auszeichnungen. "