
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf verweist darauf, dass die AfD als stärkste Oppositionsfraktion die Debatte eröffnet hat:
"Deren Chefin Alice Weidel hat eine bitterböse Rede gehalten, mit vielen harschen Angriffen, auch unter der Gürtellinie. Teilweise zum Weghören. Wenn man so will, war das der Anfang einer parlamentarischen Zeitenwende, in der die neue Merz-Regierung steckt."
"Bisher war es meist so, dass der Regierungschef die AfD ignorierte und deren Anwürfe an sich abperlen ließ", schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Friedrich Merz tat das nicht. Er ging direkt und indirekt auf die Kritik von Rechtsaußen ein. Merz ging damit allerdings das Risiko ein, wie ein Kanzler in der Defensive zu wirken."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE beobachtet:
"Ausgerechnet bei Passagen wie zur sogenannten Investitionsoffensive hangelte sich Merz am Manuskript entlang. Er verlas Spiegelstrich-Sätze zu längst bekannten Maßnahmen so lustlos wie ein Pfarrer seine Abkündigungen auf der Kanzel. Der Wirtschaftskanzler Merz? Ist weiter nicht in Sicht."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG stellt fest, Merz habe schnell umgeschaltet von...
"...Opposition auf Regierung. Statt die Grenzen des Machbaren pingelig mit dem CDU-Reinheitsgebot abzugleichen, ist er jetzt der zufriedene Dreiviertel-Kanzler, der sich seine Erfolge nicht schlechtreden lassen möchte."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER gibt zu bedenken:
"Man darf nicht vergessen, dass diese Regierung noch keine 100 Tage im Amt ist. Dafür lässt sich die Bilanz sehen: Anders als in der Gesamtbevölkerung macht sich in der Wirtschaft positive Stimmung breit."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN bilanzieren die Generaldebatte so:
"Leider ist der Ablauf dieser Veranstaltung längst so berechenbar wie die Autobahnstaus zu Ferienbeginn. Die Regierenden loben sich und ihre Arbeit über den grünen Klee, die Oppositionsfraktionen können auch nicht die kleinste Kleinigkeit erkennen, die richtig gelaufen wäre."
Thema in der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) ist die Haltung von Donald Trump zum Ukraine-Krieg:
"Nachdem der US-Präsident seinen russischen Amtskollegen lange Zeit hofiert hatte, deutet sich nun möglicherweise eine Denk-Wende an. Vielleicht aber auch nicht. Denn die Patriot-Lieferung hatte Trump kürzlich schon beim NATO-Gipfel als Möglichkeit ins Spiel gebracht."
Die TAGESZEITUNG - TAZ - fragt:
"Sollte Donald Trump endlich kapiert haben, was die wahren Absichten Moskaus in der Ukraine sind? Zumindest rhetorisch rüstet der US-Präsident merklich auf."