20. Juli 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen von morgen beschäftigen sich unter anderem mit dem andauernden Koalitionsstreit um die von der SPD nominierte Verfassungsrichter-Kandidatin Brosius-Gersdorf.

SPD-Chef Lars Klingbeil spricht beim Landesparteitag der SPD Brandenburg in Cottbus.
SPD-Ko-Chef Klingbeil verlangt, die Wahl der Richter für das Bundesverfassungsgericht zu wiederholen - das ist ein Thema in den Kommentaren (Archivbild). (Frank Hammerschmidt / dpa / Frank Hammerschmidt)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt zur Forderung des SPD-Ko-Vorsitzenden, die Wahl im Bundestag zu wiederholen:
"Ganz so einfach ist es nicht, wie Lars Klingbeil glauben machen will. Bisher sind keinerlei Bedenken zur Richterwahl in der Sache ausgeräumt. Es ist vielmehr auch an Klingbeil selbst, auf- und auszuräumen und mit der Union eine Lösung zu finden: Alltagsgeschäft in der Politik."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf beobachtet:
"Die Widerstände in der Union sind in den letzten Tagen eher größer als kleiner geworden. Man sucht zwar nach einem Ausweg aus der Krise, der jedoch umso schwieriger zu finden sein wird, desto länger die Koalitionäre das Thema weiter und weiter köcheln."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz stellt fest:
"Das Problem dieser Koalition sind bislang nicht die Minister. Die harmonieren gut, wie zu hören ist, die Abstimmungen funktionieren im Großen und Ganzen. Das Problem, das das Tandem Merz/Klingbeil nun hat, sind die eigenen Abgeordneten in zwei Fraktionen, die sich in großer Abneigung gegenüberstehen."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG mahnt:
"Wenn die Koalition auch bei den Themen Renten- und Bürgergeldreform so unabgestimmt vorgeht wie bei der Richterwahl und niemand von seinen Maximalforderungen lassen will, dann wird das im Herbst nichts werden. Denn Union und SPD müssen ihrer jeweiligen Wählerschaft einiges zumuten."
Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG ist die Situation in Syrien:
"Was gerade geschehen ist, die Gewalt in der Stadt Suweida, zeigt, wie fragil der Frieden ist. Weil sich die Machtlinien verschoben haben, weil sich nun andere vor der Macht aus Damaskus fürchten. Es hat das Potenzial, den Neuanfang in Syrien zu gefährden."
Die TAGESZEITUNG - TAZ - analysiert die Rolle Israels:
"Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Syrien bombardieren lassen und vermarktet Israel als Schutzmacht der dort lebenden Drusen. Das ist unehrlich. Eigentlich geht es Netanjahu darum, den israelischen Einfluss auf syrisches Gebiet auszuweiten."
Für die Führung in Damaskus müssten die gewaltsamen Auseinandersetzungen ein Weckruf sein, findet DIE RHEINPFALZ aus Ludwigshafen und verlangt:
"Die Minderheiten im Land gegen Übergriffe – auch durch die eigenen Regierungskämpfer – zu schützen, muss jetzt absolute Priorität haben. Im Gegensatz zu den Alawiten, die im März überfallen wurden, hatten die Drusen Waffen und haben sich gewehrt. Der Konflikt kann immer noch eskalieren."