
Die F.A.Z. meint:
"Eine Luftbrücke zur Versorgung Gazas gab es im vergangenen Jahr schon einmal, und Deutschland beteiligte sich auch damals an ihr. Trotzdem ist sie wieder nur die drittbeste Lösung. Sie ist besser als gar keine Versorgung, aber schlechter als der effektivere und für die Bevölkerung ungefährlichere Transport über Land. Und am besten wäre eine Waffenruhe."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus hält fest:
"Es geht angesichts der katastrophalen Zustände in Gaza nicht darum, nichts zu tun. Es geht darum, das Richtige zu tun. Dass die Luftbrücke nur 'eine ganz kleine Hilfe' sein kann, hat Merz selbst eingeräumt. Und so drängt sich der Gedanke auf, dass diese Maßnahme vor allem zweierlei ist: Ausdruck der eigenen Hilflosigkeit und eine Art öffentliche Ermahnung an die Adresse Israels."
"Rosinenbomber für Gaza" überschreibt die Zeitung ND DER TAG ihren Kommentar und fährt fort:
"Mit einer 'Luftbrücke' begibt sich Bundeskanzler Merz auf Rettungsmission: 'Wir sind da, wir sind in der Region, wir helfen', klopfte er sich selbst auf die Schulter. Sanktionen gegen den Verursacher der Hungerkatastrophe kommen der Bundesregierung dagegen nicht mal als Andeutung über die Lippen. Stattdessen heilt man das israelische Kriegsverbrechen der Blockade mit dem Abwurf von Brot und Butter."
Der MÜNCHER MERKUR widmet sich dem Rückzug von Jette Nietzard von der Grünen Jugend:
"Die Grünen haben ein Frauenproblem weniger: Jette Nietzard, die Co-Chefin der Grünen Jugend, zieht sich beleidigt zurück. Aber nicht, weil sie ihre Fehler eingesehen hätte. Und viele, die denken wie sie, bleiben und prägen weiter den grünen Gender-Diskurs. Übrigens: Eine linksradikale Partei gibt es schon in unseren Parlamenten. Sie heißt 'Die Linke'."
"Dass Jette Nietzard nun die Reißleine zieht, ist ein Segen für die Partei und für das Land", kommentiert T-ONLINE und fährt fort:
"Die Nachwuchspolitikerin hat nicht nur der eigenen Partei geschadet, sondern auch der Debattenkultur generell. Sie hätte die Grüne Jugend wieder näher an die Mutterpartei heranführen und gleichzeitig für linke Positionen innerhalb der Partei einstehen können. Nietzard hat diese Chance nicht genutzt, stattdessen provozierte sie lieber."
Der CICERO analysiert:
"Statt Identitätspolitik à la Jette Nietzard braucht es endlich eine ehrliche Auseinandersetzung damit, was eine schrumpfende, alternde Gesellschaft in Zukunft noch leisten kann – in Sachen Renten, Pflege, Krankenversicherung, wirtschaftlichem Wachstum und Zusammenhalt. Das ist unsexy. Es passt in keinen Tweet. Es ist mühsamer als eine gratismutige Protestaktion. Und es ist viel unglamouröser als antifaschistisches Pathos. Aber es ist der einzige Weg, der die Demokratie nicht langfristig beschädigt.“