
"Dass Trump öffentlich die Verlegung von zwei amerikanischen Atom-U-Booten ankündigt, damit sie eine günstigere Schussposition in Richtung Russland haben",
hält die STUTTGARTER ZEITUNG für ...
"...außergewöhnlich und gefährlich. Trumps Atomdrohungen sind vor allem Ausdruck tiefer Frustration. Sein monatelanger Versuch, den russischen Präsidenten Putin durch großes Entgegenkommen und Schmeicheleien zu einem Kriegsende in der Ukraine zu bewegen, blieb erfolglos."
Der MÜNCHNER MERKUR merkt an:
"Wenn John F. Kennedy Sätze wie jetzt Donald Trump gegenüber Russland verkündet hätte, hätte die ganze Welt den Atem angehalten. Doch im Trump-Zeitalter lösen wüste gegenseitige Atom-Drohungen nur noch müdes Achselzucken aus."
"Es ist Trumps gewohntes Muster: maximaler Lärm bei minimaler Substanz",
heißt es in der RHEINPFALZ aus Ludwigshafen:
"Noch dazu ist unklar, was der US-Präsident mit seiner Drohung überhaupt meint: nuklear betriebene oder atomar bewaffnete U-Boote? Vermutlich weiß er es selbst nicht."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG ergänzt:
"Für Dmitrij Medwedjews Verhältnisse waren die Äußerungen geradezu zahm, die US-Präsident Trump als so 'provokativ' wahrgenommen hat, dass er die Verlegung von Atom-U-Booten in 'geeignete Regionen' angeordnet hat. Dass der Schlagabtausch aus den sozialen Medien in eine militärische Drohgebärde mündete, macht das Geschehen noch beunruhigender."
"Trump ist Putins Ober-Scharfmacher Medwedew auf den Leim gegangen",
stellt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG fest:
"Besser wäre es gewesen, Medwedews Gepolter zu ignorieren, um das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Putin mit Sanktionsdrohungen an den Verhandlungstisch für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu zwingen. Aber Trump lässt sich nun mal leicht hinreißen – und so liefert er dem Aggressor mit der Verlegung der U-Boote in erster Linie ein Propaganda-Geschenk."
Und damit zu einem anderen Thema, der Israel-Reise von Bundesaußenminister Wadephul. Die AUGSBURGER ALLGEMEINE kommentiert:
"Zwangssolidarität, Vertreibung, Annexion: Die Töne, die Wadephul anschlägt, erinnern sehr an seine Vorgängerin Annalena Baerbock. Auch er klingt immer eine Spur zu belehrend, wenn er als Außenminister aus dem Land der Täter dem Land der Opfer erklärt, wie es sich zu verhalten hat."
"Meint es die Bundesregierung tatsächlich ernst mit ihren Worten, muss sie handeln",
fordert die TAZ:
"Mit einer Einstellung der Waffenlieferungen, Sanktionen gegen die israelische Regierung und einem Einsatz für das Ende des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel."