
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf verweist auf Gespräche an diesem Wochenende in Großbritannien, wo
"hochrangige Vertreter der Ukraine sowie mehrerer europäischer Staaten mit US-Vizepräsident JD Vance zusammenkamen. Dort machten sie deutlich, welche Grenzen bei dem Gipfeltreffen in Alaska nicht überschritten werden sollen. Man könnte also sagen, Europa probt ein Comeback als eigenständige Kraft auf dem internationalen Parkett."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU stellt fest:
"Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit seinen europäischen Verbündeten zu Recht die bekannten Forderungen gestellt – wie, dass das Schicksal der Ukraine ohne Kiew nicht bestimmt werden kann. Doch noch haben sie sich kein Gehör verschafft."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg gibt zu bedenken:
"Die vielstimmigen 28 Staaten - Großbritannien ist ja in diesem Fall wieder dabei - wären gar nicht in der Lage, sich auf einen gemeinsamen Kompromissweg zu einigen. Dennoch müssen sie natürlich gehört werden – genauso wie die Ukraine. Gehört werden heißt aber nicht: sich durchzusetzen."
Die SÄCHSISCHE ZEITUNG aus Dresden appelliert an die Europäer:
"Zunächst darf in den kommenden Tagen nichts unversucht bleiben, Trump davon abzuhalten, die Ukraine am Freitag preiszugeben, nur um einen vermeintlichen Friedensplan verkünden zu können. Sollte das nicht gelingen – und das ist das wahrscheinlichere Szenario – müssen Europa und die weiteren Ukraine-Unterstützer trotzdem standhaft bleiben."
Thema in der STUTTGARTER ZEITUNG ist der teilweise Exportstopp von Rüstungsgütern nach Israel:
"Mit seiner Entscheidung hat Merz als Kanzler gehandelt, nicht als CDU-Parteichef. Es spricht für ihn, dass ihm seine Rolle so klar ist. CDU und CSU schwächen jetzt ihren Mann an der Spitze. Zumal bereits absehbar ist: Lenkt Israel nicht ein, werden weitere Maßnahmen unumgänglich sein."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) findet:
"Es muss CSU-Chef Markus Söder zu denken geben, dass Merz bei einem derart aufgeladenen Thema so freihändig vorgeht. Trotzdem täte die CSU gut daran, die Nerven zu bewahren. Der Einfluss Deutschlands auf die israelische Regierung ist begrenzt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt:
"Ob das zur Schadensbegrenzung kurzfristig angesetzte Interview von Merz in der ARD reicht, um den Aufruhr in der Union zu beenden, bleibt abzuwarten. Nichts zu hören war jedoch erst mal von Jens Spahn. Warum stützt der Fraktionsvorsitzende seinen Kanzler nicht?"