11. August 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Das dominierende Thema ist der Versuch von Kanzler Merz, seine Entscheidung zur Einschränkung von Waffenlieferungen an Israel in einem Fernsehinterview zu erklären.

Bundeskanzler Friedrich Merz schaut ernst
Die neue Haltung von Bundeskanzler Friedrich Merz zu Waffenlieferungen an Israel ist ein Thema der Presseschau. (picture alliance / dpa / Carsten Koall)
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf schreibt:
"Für Merz war der Auftritt eine Flucht nach vorn. Der CDU-Chef war in den vergangenen Tagen in der eigenen Partei, in der Schwesterpartei CSU und auch in der Öffentlichkeit immer stärker unter Druck geraten. Nun macht er deutlich: Es sei keine einsame Entscheidung gewesen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hält fest:
"Der Vorwurf, Merz habe einer Täter-Opfer-Umkehr das Wort geredet, ist Unsinn."
Für die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder ist Merz' Neupositionierung...
"...unbestreitbar ein Schritt von historischer Dimension."
Der MÜNCHNER MERKUR zieht eine 100-Tage-Bilanz seiner Kanzlerschaft:
"Der fulminante Krach um die Israel-Politik ist bitter für ihn. Jenseits der Madigmacherei und auch berechtigter Kritik an verzögerten Sozialreformen: Er ist bisher ein Kanzler, der Deutschland würdig im Ausland vertritt."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg dagegen ist von Merz enttäuscht:
"Sämtliche Wahlversprechen – Schuldenbremse, steter Beistand zu Israel, Verlässlichkeit – hat er abgeräumt."
Themenwechsel: NATO-Generalsekretär Rutte hat mit seiner Einschätzung, dass sich die Ukraine bei künftigen Friedensverhandlungen mit Aggressor Russland auf Gebietsverluste einstellen müsse, für Diskussionen gesorgt. Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm pflichtet Rutte bei:
"Er hat einen realistischen Blick auf die Situation. Völkerrecht hin und Völkerrecht her, in der Realität fällt es der Ukraine und ihren Verbündeten immer schwerer, den weiteren Vormarsch der russischen Truppen aufzuhalten."
Kein Verständnis für Rutte bringt der Konstanzer SÜDKURIER auf:
"In der Diplomatie ist nicht nur der Inhalt, sondern auch der Zeitpunkt einer Äußerung wichtig. Während Europa darum ringt, dass seine Ablehnungsfront gegenüber den Territorialansprüchen von Kremlchef Putin bei dessen baldigem Treffen mit US-Präsident Trump in Alaska berücksichtigt wird, gibt Rutte ohne Not Gelände preis."
Bundeswirtschaftsministerin Reiche will die Förderung privater Photovoltaikanlagen streichen. Dies ist Thema im REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER:
"Grundsätzlich muss der Staat nichts subventionieren, was sich ohne Finanzhilfen rechnet. Eine Ministerin sollte allerdings nicht den Anschein erwecken, dass sie möglicherweise die Interessen ihrer bisherigen Arbeitgeber vertritt. Sie war nämlich bis vor einigen Monaten Vorsitzende einer Tochterfirma des Energiekonzerns EON."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle nimmt die CDU-Politikerin in Schutz:
"Je eher die Erneuerbaren Energien vom Staatstropf wegkommen, umso besser ist es für die Branche und das Klima."