
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG mahnt Union und SPD zu mehr Geschlossenheit:
"Koalition und Regierung müssen sich als Einheit begreifen, der in schwieriger Zeit auferlegt ist, das Land und seine freiheitliche Ordnung gegen Feinde von innen und außen resilient zu machen. Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kanzler offen zu erkennen gibt: Im Regierungshandeln und nicht zuletzt in der Kommunikation gibt es noch Luft nach oben."
In der RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz heißt es:
"Um der AfD kein Wasser auf die Mühlen mehr zu geben, braucht es eine Vielzahl an Maßnahmen im schwarz-roten Bündnis. Parteipolitische Provokationen müssen unterbunden werden, Streit muss der Kompromissfindung dienen, und Wahlversprechen müssen eingehalten werden."
"Dass Regierungsparteien ihre Standpunkte markieren, ist erst mal normal und noch kein illegitimer Streit",
gibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU zu bedenken:
"Im Übrigen gibt es dafür aktuell einen gewichtigen Grund: Im größten Bundesland Nordrhein-Westfalen finden im September Kommunalwahlen statt. Die Ergebnisse werden auch als Noten für Merz und Co. interpretiert."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz macht den Kanzler für die Dissonanzen verantwortlich:
"Merz agiert zwar außenpolitisch höchst geschickt gegenüber seinen Gesprächspartnern. Im Inneren lässt er diese Finesse aber bislang vermissen. Es wird nicht ausreichen, der SPD zu sagen, es ginge ihr besser, wenn sie nur mehr so wäre wie die CDU. Merz muss seinem Koalitionspartner inhaltliche Brücken bauen, um ihn für tiefgehende Sozialstaatsreformen zu gewinnen."
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, hat ein verpflichtendes soziales Jahr für Rentner angeregt.
Aus Sicht des KÖLNER STADT-ANZEIGERS ...
".... geht der Vorstoß in die falsche Richtung. Viele haben geackert und geschuftet, haben in die Rentenkassen eingezahlt, haben Angehörige gepflegt, Kinder erzogen, lange für wirtschaftlichen Aufschwung gesorgt. Sie jetzt im Alter zu weiteren Diensten zu verpflichten, kann keine Lösung sein."
Auch die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kritisiert:
"Fratzschers Idee ist weder gerecht noch sinnvoll."
Zum Abschluss richtet die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus den Fokus auf US-Präsident Trump:
"Der Präsident und seine Leute sprengen die Demokratie. Der Präsident, der täglich lügt, sich bereichert und willkürliche Entscheidungen trifft, muss immer weniger Widerspruch befürchten. Nicht einmal Besorgnis will man in den europäischen Regierungszentralen äußern, aus Angst, dass das alte, böse Kind im Weißen Haus die Zölle noch einmal anhebt oder die USA ihren militärischen Schutz abziehen."