27. August 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird der Gesetzentwurf für einen neuen Wehrdienst in Deutschland.

Die Mitglieder des Bundeskabinetts stehen im Treppenhaus des Verteidigungsministeriums.
Die Bundesregierung hat das neue Wehrdienstgesetz auf den Weg gebracht. (picture alliance/dts-Agentur)
Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen stellt fest:
"Junge Menschen werden sich künftig mit dem Dienst an der Waffe auseinandersetzen müssen. Das ist gut so. Deutschland ist zwar nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden. Was das für die Verteidigung unserer Gesellschaft bedeutet, ist eine unbequeme Frage. Dieses Gesetz wird für Debatten sorgen in Deutschland."
"Die Marschroute, welche die Regierung einschlägt, ist nur ein erster Schritt in einem gefährlichen Spiel auf Zeit", schreibt der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER und führt weiter aus:
"Denn die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten stagniert. Außerdem können sich Szenarien und Zeitpläne, was die Bedrohung Europas oder Deutschlands angeht, sehr schnell ändern. Ferner liegt auf der Hand, dass ein junger Mensch, selbst wenn er eine Grundausbildung absolviert hat, noch lange kein voll ausgebildeter Soldat ist."
"Junge Menschen gehören zu den Verlierern der Coronapandemie, müssen ein überlastetes Schulsystem durchlaufen", notiert die SAARBRÜCKER ZEITUNG:
"Die KI revolutioniert gerade ihre künftige Berufswelt und die Renten sind für Jüngere alles andere als sicher. In der alternden Gesellschaft finden sie gleichzeitig viel zu wenig Gehör. Wenn also künftig auf den Schultern junger Menschen auch wieder die Verteidigungsfähigkeit des Landes lastet, dann sollte es anders laufen als in früheren Zeiten."
"Die deutsche Gesellschaft ist seit der Wiedervereinigung auf Frieden ausgerichtet", notiert die VOLKSSTIMME aus Magdeburg:
"Obwohl Ex-Kanzler Scholz 2022 die Zeitenwende ausrief, hat sich an dieser Grundkonstellation wenig geändert. Den Karrierecentern der Bundeswehr rennen junge Leute nicht die Bude ein. Die junge Generation ist mit anderen Idealen groß geworden, als mit dem Sturmgewehr ins Feld zu ziehen. Das – wenn überhaupt – zu ändern, werden deutsche Regierungen Jahre brauchen."
Bundeskanzler Merz, Frankreichs Präsident Macron und der polnische Regierungschef Tusk haben heute die Republik Moldau besucht. Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf lobt den gemeinsamen Auftritt:
"Moldau ist ein Beitrittskandidat für die EU, es geht um direkten Einfluss und Machtsphären. Und natürlich spielt der Ukraine-Krieg unmittelbar eine Rolle. Für die drei Staatsmänner geht es daher auch darum, gut eine Woche nach dem Washington-Gipfel zur Zukunft der Ukraine klar zu machen, dass der Druck auf Russland nicht nachlassen darf."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU warnt:
"Wenn Moskau einmal tief Luft holte, hätte es die Republik Moldau inhaliert und stünde an den Grenzen von EU und Nato. Moldawien ist so klein und so arm, dass es dem nichts entgegenzusetzen hätte – außer einem festen Willen. Mindestens den gilt es zu stärken."