
Der Berliner TAGESSPIEGEL stellt fest:
"Vier von fünf Obersten Richtern stimmten für die Verurteilung. Diese weitgehend geschlossene Entscheidung des Gerichtes demonstriert, wie stark die erst 40 Jahre junge brasilianische Demokratie inzwischen ist."
Die TAGEZEITUNG - TAZ - ist sich sicher:
"Wäre die Bande rund um Bolsonaro erfolgreich gewesen, hätte das Auswirkungen auf die ganze Welt gehabt. Ein Umsturz im größten Land Lateinamerikas – davon kann man sicher ausgehen – hätte Nachahmer gefunden."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU glaubt:
"Die politische Karriere Bolsonaros ist beendet, er wird nicht mehr an die Macht zurückkehren. Und das ist auch gut so. Am brasilianischen Rechtsstaat kann sich manch anderes Land auf dem Kontinent ein Beispiel nehmen."
Das Magazin CICERO erwartet mit Blick auf das politische Lager des jetzigen Staatschefs Lula da Silva:
"Die rechte Opposition wird es nun schwer haben, sich neu zu organisieren. Sie steht in Brasilien einem von Lulas linker und in Teilen auch linksextremer Regierungspartei PT maßgeblich dominierten Machtapparat gegenüber."
Thema in der RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg ist die von Bundesgesundheitsministerin Warken eingesetzte Expertenkommission zur Stabilisierung der Finanzen der gesetzlichen Krankenversicherung:
"Grundlegende Strukturreformen sollen erst Ende 2026 präsentiert werden. Da bereits seit Jahren ganze Pakete mit Expertenvorschlägen zur Reform der GKV existieren, beweist die Einsetzung der Kommission nur eins: In der Gesundheitspolitik gibt es kein Erkenntnis- sondern ein Verantwortungsproblem."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG empfiehlt, Ministerin Warken sollte sich auch kritisch mit dem Argument befassen,
"übernehme der Bund endlich die 'vollen' Krankenkosten der Bürgergeldbezieher, sei die ärgste Not behoben. Die aus Sicht der Kassen fehlenden zehn Milliarden Euro jährlich will die GKV nun einklagen."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN bemerken zur Ausladung der Münchner Philharmoniker von einem Festival in Belgien:
"Krasser kann Antisemitismus kaum zur Schau getragen werden – ein jüdischer Dirigent erhält ein Auftrittsverbot, weil er auch ein israelisches Orchester leitet. Antisemitisch motivierter Kulturboykott ist also in Belgien bereits salonfähig."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) findet:
"Über die Verantwortlichen in Gent sagt es viel, dass sie lediglich auf Geburtsort und Pass schauten, und nicht auf das, was letztlich zählt: die persönliche Haltung."