14. September 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen bestimmt die Meinungsspalten in den Zeitungen.

Ein Wähler wirft seine Stimmzettel in eine Wahlurne in einem Wahlraum.
Die Zeitungskommentare beschäftigen sich vor allem mit der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen (Symboldbild). (picture alliance / dpa / Friso Gentsch)
Das MINDENER TAGEBLATT bemerkt:
"Es war ein bisschen wie das Starren des Kaninchens auf die Schlange. Doch so schlimm wie von vielen befürchtet, kam es für CDU und SPD dann doch nicht. Die Christdemokraten bleiben stärkste Kraft und gewinnen sogar leicht hinzu.Die SPD verliert zwar, hält ihr Ergebnis aber in etwa stabil."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg stellt fest:
"Der Rechtsruck hat auch Deutschlands Westen erfasst. Denn die AfD ist beileibe kein Ost-Phänomen mehr. In Ruhrgebietsstädten, die seit Jahrzehnten der Niedergang plagt, sind Menschen für populistische Parolen besonders empfänglich. Großer Verlierer bei der Abstimmung über die neugewählten Orts- und Kreisvertretungen sind die Grünen."
Mit Blick auf das Ergebnis der AfD findet der Bremer WESER-KURIER:
"Dass die Rechtspartei im Ruhrgebiet deutlich hinzugewinnen konnte, kann nicht überraschen. Auch nach 50 Jahren hat die Politik – egal auf welcher Ebene - noch kein schlüssiges Rezept gegen die Probleme gefunden, die der Strukturwandel im Revier mit sich bringt."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf dagegen bilanziert:
"Das befürchtete blaue Beben ist, von einigen Kommunen abgesehen, trotzdem nicht zu erkennen. Im Gegenteil, der Stimmenanteil gleicht ziemlich exakt dem beim Landesergebnis der Bundestagswahl vom Februar. Die politische Stimmung hat sich seitdem nicht weiter zur AfD verschoben."
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN empfehlen, die Sozialdemokraten, müssten sich
"mit der Frage auseinandersetzen, warum die Wähler selbst in ihrer einstigen Herzkammer abspenstig werden – und warum sie sich den Parteien an den Rändern, den Linken und vor allem der AfD, zuwenden. Dass die SPD die kleinen Leute vergessen habe, ist ein Gemeinplatz. Plausibler erscheint die Erklärung, dass die Genossen auf Bundesebene seit 2013 ununterbrochen Regierungspartei sind."
Die Kritik von Unionsfraktionschef Spahn an zu ungleichen Vermögen und die daraus resultierende Debatte über die Erbschaftssteuer ist Thema in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG:
"Nun werden Familienunternehmer und die Rest-FDP aufschreien, dass die Steuer- und Abgabenlast doch wahrlich hoch genug sei. Das stimmt. Die Frage ist nur, ob die richtigen Steuern erhoben werden."
Lange habe die Union das Thema Gerechtigkeit den Sozialdemokraten, Grünen und Linken überlassen, betont die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Das war kurzsichtig. Denn wer ernsthaft über Bürgergeldkürzungen oder die Finanzierung von Renten und Pflegeleistungen reden will, braucht Akzeptanz in der Mitte."