
"Es war keine Überraschung, dass der polnische Präsident Nawrocki zu seinem Antrittsbesuch in Berlin die astronomisch hohe Reparationsforderung mitbrachte, die in Warschau erhoben wird", analysiert die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Nawrocki selbst spielte im Wahlkampf diese Karte. Gleichzeitig müssten er und seine Gesinnungsgenossen aber auch wissen, wie illusorisch es ist, von Deutschland 80 Jahre nach Kriegsende Reparationszahlungen in Höhe von 1,3 Billionen Euro zu verlangen."
Die STUTTGARTER ZEITUNG stellt fest:
"Die Erinnerung an die Wehrmachtsverbrechen in Polen sind dort sehr präsent, in Deutschland hingegen kaum. Es ist verständlich, dass diese Ignoranz viele Polen trifft. Deshalb ist wichtig, dass Deutschland weiter Verantwortung übernimmt."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG merkt an:
"Berlin sagte nach dem jüngsten Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum umgehend zu, die vereinbarte Überwachung des Luftraums durch Kampfjets der Bundeswehr zu verlängern und auszuweiten. Was der Sicherheit Polens dient, dient auch der Sicherheit Deutschlands. Anstatt sich also an Vergangenem zu verkämpfen, sollte man in Warschau die Zukunft in den Blick nehmen – und sich von dem einer kruden Logik folgenden Entschädigungsanspruch verabschieden."
Im Prozess um den tödlichen Messerangriff in Mannheim ist der Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das DARMSTÄDTER ECHO konstatiert:
"Als Tatmotiv nannte Sulaiman A. den Gaza-Krieg, der sein Leben verändert habe. Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass der Afghane sich bereits Jahre zuvor radikalisiert hatte. Das Erschreckende ist, dass diese Wesensveränderung im privaten Umfeld anscheinend unentdeckt blieb oder gar gebilligt wurde. Auch der Attentäter von Solingen begründete sein Verbrechen mit den Ereignissen in Gaza seit dem 7. Oktober 2023. Zwar sind diese Behauptungen mit Vorsicht zu genießen. Jedoch ist offensichtlich, dass das zerstörerische Werk der Hamas im Nahen Osten auch in Deutschland auf fruchtbaren Boden fällt."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz beobachtet:
"Unsere Gesellschaft lebt zunehmend in Extremen. Wir sprechen immer weniger mit anderen, bilden eine Gesellschaft, die auch deshalb auseinander driftet, weil es oft nur darum geht, Botschaften zu platzieren, recht zu haben. Gleichgültig, ob das Argument nachvollziehbar ist, wie begründet das Anliegen überhaupt ist. Die Leitplanken für Urteile sind ein starker Rechtsstaat mit unabhängigen Richtern. Dafür stand Rouven Laur, dafür stehen die meisten Polizisten in Deutschland."